» "Zusammenfassung
"Späte Rache" vom 17.04.03 « |
Späte Rache
Alex Kroll saß 16 Jahre lang im Gefängnis,
weil er eine Mitschülerin vergewaltigt und anschließend
ermordet haben soll. Kroll selbst hatte stets seine Unschuld
beteuert. Doch die Aussagen einiger Klassenkameraden hatten
ihn schwer belastet und brachten ihn schließlich hinter
Gitter. Zwei Wochen nach seiner Entlassung aus der Haft
trifft sich diese Clique auf einer Berghütte wieder und
dort kommt es anscheinend zur Abrechnung...
Der einleitende Film zeigt Alex Kroll,
wie er nach 16 Jahren Haft aus dem Gefängnis kommt. Als
erstes sucht er sich Telefonnummer und Adresse einer ehemaligen
Mitschülerin und einstige Belastungszeugin, die inzwischen
ihre eigene Arztpraxis hat, heraus.
Die Nachricht seiner Freilassung verbreitet sich schnell.
Es findet ein Treffen der ehemaligen Schulfreunde in einer
Berghütte statt. Auch der Angeklagte kommt zu diesem Treffen.
Es fallen Schüsse.
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» Alexander Hold:
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Bei der Schießerei in der Hütte kam ein
Mensch ums Leben. Die selben Zeugen, die Alex Kroll schon
1982 ins Gefängnis gebracht hatten, bezichtigten ihn erneut
eines Mordes. Alex Kroll soll in der Hütte Amok gelaufen
sein, um sich an ihnen zu rächen. Erst drei Wochen voher
war er auf Bewährung aus der Haft entlassen worden, nachdem
er 16 Jahre seiner lebenslangen Freiheitsstrafe verbüßt
hatte. Hatte Alex Kroll ein zweites Mal sein Leben in Freiheit
aufs Spiel gesetzt? |
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» 1. Verhandlungstag:
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Der Staatsanwalt wirft dem Angeklagten
vor, er habe die vier Freunde aus Rache wegen der einstigen
belastenden Aussagen rächen wollen und daher beschlossen,
die vier zu töten. Einer bekam 2 Schüsse in die Brust und
verstarb. Die anderen drei konnten sich rechtzeitig in
Deckung bringen.
"16 beschissene Jahre unschuldig im Knast, wissen
Sie eigentlich was das heißt?" so der Angeklagte.
"Die haben das alles so gedreht, damit ich als Mörder
dastehe". So sei es damals gewesen und genauso auch
dieses Mal.
Er habe sich erhofft endlich die Wahrheit zu erfahren und
sei deswegen ebenfalls auf der Hütte
gewesen, um die anderen wieder zu sehen und mit ihnen zu
reden.
Seine ehemalige Mitschülerin habe er in ihrer Praxis aufgesucht.
Sie sei völlig fertig gewesen, als er auftauchte. Angeblich
habe sie keinen Kontakt mehr zu den anderen, was er ihr
aber nicht glaubte. Nachdem er sie anschließend mehrfach
angerufen hatte, habe sie schließlich dieses Treffen organisiert.
Als er eintraf, waren die anderen bereits da. Eine Waffe
habe er nicht bei sich gehabt. "Die wollten mich umlegen,
nicht umgekehrt" Philipp habe ihm die Maschinenpistole
an den Kopf gehalten. In Panik habe er ihm die Waffe, auf
der sich die Fingerabdrücke des Angeklagten befanden, aus
der Hand schlagen können und sei weggerannt. Er dachte,
die anderen würden ihn verfolgen, doch plötzlich hörte
er Schüsse aus der Hütte. |
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» 1. Zeugenvernehmung:
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Zunächst zeigt die verzweifelte Ehefrau
des Verstorbenen Fotos ihres kleinen Kindes, welches nun,
durch die Schuld des Angeklagten, ohne Vater aufwachsen
muss.
Die Schulfreunde ihres Mannes kannte sie nicht. Dies sei
auch das erste treffen seit ihrer heirat vor 5 Jahren gewesen.
Er habe das Wochenende in dieser Hütte verbringen wollen. |
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» 2. Zeugenvernehmung:
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Steffen Behrens erzählt, der Angeklagte
sei rein gekommen, sagte: "So, jetzt seid Ihr dran"
und schoss dann sofort los. Er selbst habe dem Angeklagten
schließlich die Waffe aus der Hand schlagen können. Dieser
sei daraufhin weg gelaufen. Beim letzten Prozess vor 16
Jahren habe der Angeklagte gedroht: "Das werdet ihr
noch bereuen", was aber zunächst nicht ernst genommen
wurde.
Solche Treffen in der Hütte habe es öfters gegeben. Dass
Katja den Angeklagten zu diesem Treffen auch eingeladen
habe, haben sie erst später von ihr erfahren. "Hätten
wir das vorher gewusst, dann hätten wir das ja alles verhindern
können." |
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» 3. Zeugenvernehmung:
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Es sei eine Sentimentale Idee von ihm gewesen,
dieses Treffen in der Hütte seines Vaters zu veranstalten,
so Philipp Wiedmann. Den Angeklagten hätte er niemals freiwillig
getroffen. Die 16 Jahre Haft seien mehr als angemessen
gewesen. Der Angeklagte sei früher schon immer so verrückt
gewesen. Jetzt erinnert der Zeuge an damals. "Es hängt
doch alles zusammen … diesmal wollte er alle umbringen,
aus Rache."
Die Verteidigerin wirft ihm vor, gewusst zu haben, dass
auch ihr Mandant an dem Treffen teilnehmen würde, er ihrem
Mandanten die MP an den Kopf gehalten und später seinen
Freund, den Verstorbenen, getötet zu haben. Philipp Wiedmann
gibt sich äußerst arrogant: "Wenn Sie sich auf die
Fahne geschrieben haben ihn zu verteidigen, bitte schön.
Aber ich lasse mir nicht anhängen meinen besten Freund
umgebracht zu haben."
"Der wollte uns umbringen, der wollte uns abknallen,
mit seiner Maschinenpistole" |
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» Alexander Hold:
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Philipp Wiedman und Steffen Behrens hatten
Alex Kroll, genau wie vor 16 Jahren, belastet; und es gab
noch eine dritte Augenzeugen: Katja Dorbaum. Auch der Verteidigung
musste klar sein, wenn alle Drei die Tat übereinstimmend
schildern, würde das Gericht ihnen glauben. Es sei denn,
es gäbe Indizien oder Beweise, die die Glaubwürdigkeit
der Zeugen erschüttern. Mit Spannung wurde deshalb die
Aussage von Katja Dorbaum erwartet. Auch sie hatte schon
vor 16 Jahren gegen Alex Kroll ausgesagt. |
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» 4. Zeugenvernehmung:
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"Es ist alles so schrecklich. Ich
hab die Sache mit Silke noch gar nicht verkraftet und jetzt
die Sache mit Lars." Katja Dorbaum ist sichtlich
durcheinander. In Bruchstücken berichtet sie von der Tat.
"Ich hab gesehen, wie er gestorben ist …
ich konnte nichts tun." Nervös nimmt sie Baldrianpillen
ein.
Sie habe gehofft den Angeklagten nie wieder zu sehen, doch
kurz vor der tat habe er sie in ihrer Praxis aufgesucht.
Nachdem er die Patientenkartei vom Tisch geschlagen hatte,
habe sie ihm schließlich angehört. Gedroht habe er ihr
nicht, aber er wollte ein Treffen mit den ehemaligen Mitschülern.
Als er weg war habe sie die anderen angerufen, ihnen von
seiner Freilassung und dem von ihm gewünschten Treffen
erzählt. Doch die anderen hatten kein Interesse an einem
solchen Treffen.
Immer noch reichlich nervös, lässt sie sich scheinbar von
den Fragen der Verteidigerin noch mehr verwirren und wird
hysterisch: "Warum stellen Sie mir denn so viele
Fragen, warum quälen Sie mich denn so?" "Ich
kann nicht mehr."
Plötzlich bricht sie zusammen. Sanitäter bringen sie aus
dem Gerichtssaal.
Um die Verhandlung nicht zu unterbrechen, wird die Vernehmung
von Kriminalhauptkommissar Thomas Saalfeld eingeschoben
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