G. Mackenroth: Der Kasper
kommt nicht von mir... aber...
Kerner: ... aber der könnt'
von Ihnen kommen.
G. Mackenroth: ... nööö,
das würd' ich nicht so sagen. Ich hab' das vorhin ja schon gesagt...
Kerner: ... haben Sie die Sendungen
denn nun jetzt alle mal gesehen???
G. Mackenroth: Ich hab' mir mal für'n
Interview im Spiegel oder in einem Hamburger Nachrichtenmagazin einen Sonntag nachmittag
mal 8 Kassetten angucken müssen. Das gehört zu meinen schlimmsten Erlebnissen.
Das muss ich sagen. Also das war äh, äh das war nicht vergnügungssteuerpflichtig,
äh hat mir nicht so besonders gut gefallen. Nun waren das vielleicht auch extreme
Beispiele die da ausgewählt worden sind. Äh, eine Sache noch: Ihre Frage
nach den Tabuthemen hat keiner beantwortet, wahrscheinlich aus gutem Grund.
B. Salesch: Doch, doch!!!!
Kerner: Ja, doch also.....
G. Mackenroth: Ja?? Das hab ich also
nicht gehört
B. Salesch: Da hätten Sie müssen
zuhören Herr Mackenroth, also ich hab mit Sicherheit gesagt was ich als Tabuthema
nehm' und ich hab' ... eine Sache, die ich nicht verhandeln will, die brauch' ich nicht
zu verhandeln. D.h. also ich hab' 2 oder 3 Sachen, die mir mal vorgelegt worden sind
aber da habe ich gesagt.. laß' mal das geht mir z.B. zu sehr gegen die Kirche.
Und vor allen Dingen finde ich auch ganz wichtig die Themen auszusuchen und vor allen....
das Entscheidende an dieser Sendung ist die Bandbreite und nicht eine Einzelsendung.
Diese Sendung wird von den Menschen fast jeden Tag gesehen. Also man gehört zum
Alltag und deshalb...
G. Mackenroth: Klares Argument...
ganz klar...
B. Salesch: Nein, und deshalb muss
man - junge wie alte Menschen schauen das - und man muss deshalb sehr verschiedene
Fälle bringen und nur eben aufpassen, das man nicht alles bringen kann, das ist
ganz einfach. Das ist nicht der Alltag.
R. Herz: Aber überhaupt, das
ganze Thema, dass wir immer streiten zwischen ähm ob das die Wirklichkeit widerspiegelt
oder nicht die Wirklichkeit widerspiegelt, das ist ja überhaupt nicht fragwürdig,
denn man geht ja davon aus - und ich meine Sie Herr Mackenroth gehen ja auch davon
aus, so scheint es mir - dass Sie von einer eigentlich recht idealisierten Vision,
Version der Justiz - überhaupt der wirklichen Justiz - ausgehen. Denn Sie - wir
wissen alle, dass auch in der Justiz es alle Sorten von Richter gibt, dass in der Justiz
auch die Justiz, die Richter, auch von der Öffentlichkeit beeinflusst werden und
umgekehrt. Also ich denk' nur an die Prozesse die, damals die schrecklichen Sachen,
die in Rostock passierten und da wurden....
Kerner: Angriffe und/oder Übergriffe
gegen Ausländer....
R. Herz: ....Angriffe auf Ausländerheime,
dann wurde, da wurde... äh äh die Angeklagten kamen mit ganz milden Urteilen
davon, bis die Medien darauf äh reagierten und sagten, das ist ja versuchter Mord
in all diesen Fällen, wieso werden die Leute nur wegen - was weiß ich -
Brandstiftung oder sonst was angeklagt. Und daraufhin sind die Justizurteile anders
geworden. Also einmal gibt es eine Interdependenz, das ist also nicht dass es nicht
zwei Welten gibt; und zum anderen ist das Bild der Justiz ja auch äh ist die Justiz
ja auch angewiesen auf ein Bild und äh wir vermitteln....
G. Mackenroth: ... aber ein realistisches
Bild und nicht so 'n virtuelles Bild. Wir wollen, wir brauchen... Sie haben völlig
recht. Wir brauchen ein realischtisches Bild. Ein Wahrheits..... wir sind doch der
Wahrheit verpflichtet.
R. Herz: Ja äh Moment mal: was
ist realistisch? Sie gehen ja auch nicht im Gerichtsaal von Saal zu Saal und kontrollieren
mal was Ihre Kollegen....
G. Mackenroth: Denk doch gar nicht
dran, da hab' ich doch gar keine Zeit zu...
G. Neumann: Ansich gehört es
zu seinen Aufgaben....
R. Herz: Jaaa, aber es ist doch ein
Bild.... was die Sendungen jedenfalls vermitteln ist eine, eine Unantastbarkeit der
Gerichte an sich, denn die Urteile sind nie, werden nie in Frage gestellt.....
G. Mackenroth: ... ja das ist schonmal
schlecht. Das ist unrealistisch. Der Richter, die Richterin als gottähnliche Person
wie in Ihren Sendungen das ist doch an der Realität völlig vorbei.
R. Herz: Herr Mackenroth, das ist
wiederum äh also eine Kritik in der Kritik, denn äh wir sagen ja auch immer,
dass man äh Berufung oder Revision oder was es ist, einlegen kann. Es ist ja nicht
so...
Kerner: Bei äh heutzutage isses
im Fernsehen ja so, es wird angerufen und man kann sagen: Schuldig oder nicht schuldig...
Abstimmung per TED.
R. Herz: Es ist ja günstig wenn,
jedenfalls für viele äh is ja egal.....äh... es ist ja eine gewisse
Demokratisierung eine Transparens notwendig. Die Richter können da nicht immer
so tun als würden sie selbstherrlich aggieren, im Stillen weil's kein Mensch sieht.
G. Mackenroth: Einverstanden, einverstanden...
Kerner: Halbgott in Schwarz, genau.
Ähm Frau Salesch hab' ich das eben gefragt aber ich möchte an Sie auch die
Frage stellen. Herr Hold z.B. Wieviel Prozent Richter? Wieviel Prozent Schauspieler?
Isses bei Ihnen auch 100% Richter.
A. Hold: Kann ich ganz klar sagen:
Ich kann nicht schauspielern. Ich bin kein Schauspieler und ich tu's auch nicht. Also
ich stell' mich selbst dar.
Dritter Teil.. |