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FE: ... kann aber
mit leben!!
RB: ".....
aber keine Bange lieber Herr Wetzel, ich bin schon 77 Jahre
und schwärme einfach für Sie". Ist doch süß, oder?!
Anderes Bespiel: "Ich finde Sie sehr sehr süß und
Sie sind ein Richter mit Herz. Doch eine Stunde Strafgericht
ist so schnell vorbei, ich möchte Sie so gerne einmal sehen,
nein immer sehen können. In Liebe Ihre...." Na das
können wir.....
Wie viele Briefe bekommen Sie?
UW: Jetzt oder
früher? Ich hab' ja auch früher schon Briefe bekommen.
Sie werden es nicht glauben, aber auch zu meiner aktiven
Zeit als Richter gab es den ein oder anderen Brief, der
mit unter der Dienstzimmertür unten durchgeschoben wurde.
RB: Nein!
UW: Ja, ja,
ja, ja.....
BS: Ich hab' sogar
mal einen Heiratsantrag bekommen im Gerichtssaal....
RB: Nein, Frau
Salesch.....!
UW: ....ja,
ja, die stehen ja.....
BS: ... da war ich
noch Staatsanwältin damals. Nur am Rand, ich hab' allerdings
abgelehnt.
RB: Hat der
Mann sich denn vorgestellt?
BS: Ja sicher, das
war der Angeklagte...
RB: Ach der
Angeklagte selbst?
BS: Ja sicher. Er
wollte die Staatsanwältin heiraten. Auch nicht schlecht
oder?!
RB: Mein Herren
vielleicht können Sie - ich meine bei Frau Herz bin ich
mir ganz sicher, dass sie ganz viele Briefe von wunderbaren
reichen Männern bekommt - aber jetzt meine Herren, wie
ist es denn bei Ihnen?
FE: Natürlich gibt's
Post und es gibt zum Teil auch wirklich ganz ganz niedliche
Geschichten. Irgendwo auf einer meiner Fanpages steht dann,
dass ich sehr gerne Fisch esse. Also kam wirklich mal jemand
an und hat mir drei Fischkonserven mitgebracht. In dem
Moment ist man so sprachlos, denn es ist so süß. Und das
ist zum Teil schon wirklich klasse zu sehen was die Leute
machen und unternehmen.
RB: Wenn ich
mich so umschaue..... Sind Sie alle so, sind Sie "Sauberfrauen",
"Saubermänner" oder gibt's eine dunkle Seite
hier am Tisch? Gibt es dunkle Mächte? Dunkle Momente?
BS: Vergessen Sie
nicht den Hinweis, dass man sich nicht selber belasten
muss - § 55.
RB: Da kenn'
ich mich nicht so aus; ich komm eher von der moralischen
Seite.... Frau Salesch hatten Sie mal Konflikte mit der
Justiz? Packen Sie bitte aus! Ich höre Ihnen gern zu.
BS: Ääh sie sind
schon Gott sei Dank lange vorbei. Konflikte waren es aber
auch nicht, aber ich bin mit Restalkohol erwischt worden....
RB: Ach, Restalkohol
sagt man also dazu......
BS: Ja, so war das
eben nun mal....
RB: Aber am
nächsten Morgen....
BS: Ja, am nächsten
Morgen. Ich hab' nicht genug abgebaut.
RB: Wie hoch
war der Wert?
BS: 0,9
RB: 0,9 Restalkohol,
damals in diesen Zeiten.....
BS: Damal, damals,
vor vor....
RB: Damals vor
0,5
BS: Das war 1,3
damals, zu meiner Zeit, das liegt lange zurück, ne!!
RB: Wahnsinn,
da konnte man noch mit 1,3 Promille Auto fahren, ne...
BS: Nee, das konnte
man nicht und ich habe eine rote Ampel übersehen. Das Polizeiauto
hab' ich gesehen aber die rote Ampel nicht. Und äh also
ich fahr' da drüber, es konnt' nix passieren, die standen
ja alle und das Polizeiauto hinterher und ich dachte nur
hä was is'n jetzt los? Also ich fahr' rechts ran, laß'
die vorbei, bis ich geschnallt hab' dass die zu mir wollten,
das hat 'n bisschen gedauert. Naja und dann eben das ganze
Programm mit Blut abnehmen, mit auf'm Strich gehen auf
der Wache und so, das war sehr gut, die Erfahrung ähm.....
RB: Die haben
sofort gemerkt.... aah Richterin Salesch....
BS: Drittes Semester,
da wußt' ich aber noch gar nix. Das war das dritte Semester....
RB: Ansonsten
nichts irgendwie? Auf keiner Demo gewesen und irgendwie....
BS: Man kann demonstrieren
ohne sich strafbar zu machen. Meinungsfreiheit!
RB: Aber es
geht auch so, dass man auf 'ner Demo auch mal leicht verhaftet
wird. Es passiert in Deutschland auch schon mal. Ist Ihnen
widerfahren in wilden Zeiten?
BS: Nein, nein!!
FE: Aber Gott sei
Dank sehr selten in Deutschland. Das muss ich jetzt zur
Ehrenrettung der Polizeikollegen und der Richter und der
Ordnungsbehörden......
RB: Herr Hold,
Sie wurden vor 3 Jahren Opfer äh eines betrunkenen Autofahrers;
Sie hatten einen schweren Unfall. Was war da passiert?
AH: Das war
so 'ne klassische Situation wo ich wirklich mit dem Leben
abschließe. Ich fahr' nachts nach der Produktion, nachts
um 2 sowas; völlig gerade Schnellstraße ja und seh' so
'n Licht entgegenkommen, irgendwann werden zwei draus je
näher der kommt und das geht dann rasend schnell. Der andere
fuhr - so hat man nachher erfahren - so um die 140, ich
so 105. Das ist so 'ne relative Geschwindigkeit von fast
250. Und so wurden dann eben zwei Lichter draus und in
dem Moment seh' ich: die sind ja auf meiner Seite. So sind
wir mit einer relativen Geschwindigkeit von fast 250 ungebremst
frontal aufeinander geprallt.
RB: Frontal?!!
AH: Ja! Ich
hatte das große Glück - also der andere hatte kein Chance
zu überleben - ich hatte das Glück, dass ich am liebsten
'nen VW-Bus fahr' bei dem man etwas höher sitzt und doch
'n etwas stabileres Auto um sich hat ähm und nur dem Umstand
hab' ich's zu verdanken, dass ich's überlebt hab'. Und
der andere hatte eben - also die Ursache war klar, der
hatte etwas über 2 Promille Alkohol im Blut.
RB: Wie schwer
verletzt waren Sie?
AH: Es ging
eigentlich. Wie gesagt durch diese Umstände mit dem VW-Bus
ähm ich hatte eigentlich nur Gurtverletzungen; ich hatte
so tiefe Einschürfungen vom Gurt um's Becken, ich hatte
hier das Brustbein gebrochen und so alles vom Gurt und
dann erst ab den Knien abwärts.... also kurze Hosen sieht
nicht mehr so schön aus bei mir. Aber das ist natürlich
marginal im Endergebnis.
RB: Wenn man
so 'ne Erfahrung gemacht hat urteilt man dann anders über
Alkoholsünder als zuvor?
AH: Ich hab'
natürlich in meiner Dienstzeit, grade als Staatsanwalt
auch da schon viele solche schreckliche Dinge mitbekommen.
Aber wenn's einem dann selber trifft irgendwie sieht man's
dann doch schon etwas enger als man's vielleicht im dritten
Semester irgendwie auch gesehen hat ähm ja, denke schon.
Wobei auf der anderen Seite, es hat auch geholfen die ganze
Geschichte zu verarbeiten. Wenn da ein Familienvater mit
drei Kindern gewesen wäre und man sinniert jahrelang "ja
wer hat denn jetzt eigentlich 'n Augenblicksversagen gerade
gehabt: der oder ich?" ich glaube dann ist es in so
'ner Situation viel schwieriger umzugehen als wenn man
weiß, da hat jemand letzten Endes die Entscheidung getroffen
viel zu trinken und sich trotzdem ins Auto zu setzen ähm
dann kann man auch mit dem Tod leichter umgehen.
RB: Ich bedank'
mich sehr herzlich für diese launige Runde. Frau Herz,
herzlichen Dank. Frau Salesch, alles Gute. Herr Hold äh
Ihnen auch vielen Dank. Herr Engeland Dankeschön nach Köln
und der Hessemann, danke Herr Wetzel. Man ist immer verführt
zu sagen: "Herr Wetzlar", weil Sie mal in Wetzlar
gearbeitet haben.
UW: So isses,
ja!
RB: Herr Wetzel
aus Wetzlar, herzlichen Dank!
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