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Sendung vom
19. Dezember 2005


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FE: ... kann aber mit leben!!

RB: "..... aber keine Bange lieber Herr Wetzel, ich bin schon 77 Jahre und schwärme einfach für Sie". Ist doch süß, oder?! Anderes Bespiel: "Ich finde Sie sehr sehr süß und Sie sind ein Richter mit Herz. Doch eine Stunde Strafgericht ist so schnell vorbei, ich möchte Sie so gerne einmal sehen, nein immer sehen können. In Liebe Ihre...." Na das können wir.....
Wie viele Briefe bekommen Sie?

UW: Jetzt oder früher? Ich hab' ja auch früher schon Briefe bekommen. Sie werden es nicht glauben, aber auch zu meiner aktiven Zeit als Richter gab es den ein oder anderen Brief, der mit unter der Dienstzimmertür unten durchgeschoben wurde.

RB: Nein!

UW: Ja, ja, ja, ja.....

BS: Ich hab' sogar mal einen Heiratsantrag bekommen im Gerichtssaal....

RB: Nein, Frau Salesch.....!

UW: ....ja, ja, die stehen ja.....

BS: ... da war ich noch Staatsanwältin damals. Nur am Rand, ich hab' allerdings abgelehnt.

RB: Hat der Mann sich denn vorgestellt?

BS: Ja sicher, das war der Angeklagte...

RB: Ach der Angeklagte selbst?

BS: Ja sicher. Er wollte die Staatsanwältin heiraten. Auch nicht schlecht oder?!

RB: Mein Herren vielleicht können Sie - ich meine bei Frau Herz bin ich mir ganz sicher, dass sie ganz viele Briefe von wunderbaren reichen Männern bekommt - aber jetzt meine Herren, wie ist es denn bei Ihnen?

FE: Natürlich gibt's Post und es gibt zum Teil auch wirklich ganz ganz niedliche Geschichten. Irgendwo auf einer meiner Fanpages steht dann, dass ich sehr gerne Fisch esse. Also kam wirklich mal jemand an und hat mir drei Fischkonserven mitgebracht. In dem Moment ist man so sprachlos, denn es ist so süß. Und das ist zum Teil schon wirklich klasse zu sehen was die Leute machen und unternehmen.

RB: Wenn ich mich so umschaue..... Sind Sie alle so, sind Sie "Sauberfrauen", "Saubermänner" oder gibt's eine dunkle Seite hier am Tisch? Gibt es dunkle Mächte? Dunkle Momente?

BS: Vergessen Sie nicht den Hinweis, dass man sich nicht selber belasten muss - § 55.

RB: Da kenn' ich mich nicht so aus; ich komm eher von der moralischen Seite.... Frau Salesch hatten Sie mal Konflikte mit der Justiz? Packen Sie bitte aus! Ich höre Ihnen gern zu.

BS: Ääh sie sind schon Gott sei Dank lange vorbei. Konflikte waren es aber auch nicht, aber ich bin mit Restalkohol erwischt worden....

RB: Ach, Restalkohol sagt man also dazu......

BS: Ja, so war das eben nun mal....

RB: Aber am nächsten Morgen....

BS: Ja, am nächsten Morgen. Ich hab' nicht genug abgebaut.

RB: Wie hoch war der Wert?

BS: 0,9

RB: 0,9 Restalkohol, damals in diesen Zeiten.....

BS: Damal, damals, vor vor....

RB: Damals vor 0,5

BS: Das war 1,3 damals, zu meiner Zeit, das liegt lange zurück, ne!!

RB: Wahnsinn, da konnte man noch mit 1,3 Promille Auto fahren, ne...

BS: Nee, das konnte man nicht und ich habe eine rote Ampel übersehen. Das Polizeiauto hab' ich gesehen aber die rote Ampel nicht. Und äh also ich fahr' da drüber, es konnt' nix passieren, die standen ja alle und das Polizeiauto hinterher und ich dachte nur hä was is'n jetzt los? Also ich fahr' rechts ran, laß' die vorbei, bis ich geschnallt hab' dass die zu mir wollten, das hat 'n bisschen gedauert. Naja und dann eben das ganze Programm mit Blut abnehmen, mit auf'm Strich gehen auf der Wache und so, das war sehr gut, die Erfahrung ähm.....

RB: Die haben sofort gemerkt.... aah Richterin Salesch....

BS: Drittes Semester, da wußt' ich aber noch gar nix. Das war das dritte Semester....

RB: Ansonsten nichts irgendwie? Auf keiner Demo gewesen und irgendwie....

BS: Man kann demonstrieren ohne sich strafbar zu machen. Meinungsfreiheit!

RB: Aber es geht auch so, dass man auf 'ner Demo auch mal leicht verhaftet wird. Es passiert in Deutschland auch schon mal. Ist Ihnen widerfahren in wilden Zeiten?

BS: Nein, nein!!

FE: Aber Gott sei Dank sehr selten in Deutschland. Das muss ich jetzt zur Ehrenrettung der Polizeikollegen und der Richter und der Ordnungsbehörden......

RB: Herr Hold, Sie wurden vor 3 Jahren Opfer äh eines betrunkenen Autofahrers; Sie hatten einen schweren Unfall. Was war da passiert?

AH: Das war so 'ne klassische Situation wo ich wirklich mit dem Leben abschließe. Ich fahr' nachts nach der Produktion, nachts um 2 sowas; völlig gerade Schnellstraße ja und seh' so 'n Licht entgegenkommen, irgendwann werden zwei draus je näher der kommt und das geht dann rasend schnell. Der andere fuhr - so hat man nachher erfahren - so um die 140, ich so 105. Das ist so 'ne relative Geschwindigkeit von fast 250. Und so wurden dann eben zwei Lichter draus und in dem Moment seh' ich: die sind ja auf meiner Seite. So sind wir mit einer relativen Geschwindigkeit von fast 250 ungebremst frontal aufeinander geprallt.

RB: Frontal?!!

AH: Ja! Ich hatte das große Glück - also der andere hatte kein Chance zu überleben - ich hatte das Glück, dass ich am liebsten 'nen VW-Bus fahr' bei dem man etwas höher sitzt und doch 'n etwas stabileres Auto um sich hat ähm und nur dem Umstand hab' ich's zu verdanken, dass ich's überlebt hab'. Und der andere hatte eben - also die Ursache war klar, der hatte etwas über 2 Promille Alkohol im Blut.

RB: Wie schwer verletzt waren Sie?

AH: Es ging eigentlich. Wie gesagt durch diese Umstände mit dem VW-Bus ähm ich hatte eigentlich nur Gurtverletzungen; ich hatte so tiefe Einschürfungen vom Gurt um's Becken, ich hatte hier das Brustbein gebrochen und so alles vom Gurt und dann erst ab den Knien abwärts.... also kurze Hosen sieht nicht mehr so schön aus bei mir. Aber das ist natürlich marginal im Endergebnis.

RB: Wenn man so 'ne Erfahrung gemacht hat urteilt man dann anders über Alkoholsünder als zuvor?

AH: Ich hab' natürlich in meiner Dienstzeit, grade als Staatsanwalt auch da schon viele solche schreckliche Dinge mitbekommen. Aber wenn's einem dann selber trifft irgendwie sieht man's dann doch schon etwas enger als man's vielleicht im dritten Semester irgendwie auch gesehen hat ähm ja, denke schon. Wobei auf der anderen Seite, es hat auch geholfen die ganze Geschichte zu verarbeiten. Wenn da ein Familienvater mit drei Kindern gewesen wäre und man sinniert jahrelang "ja wer hat denn jetzt eigentlich 'n Augenblicksversagen gerade gehabt: der oder ich?" ich glaube dann ist es in so 'ner Situation viel schwieriger umzugehen als wenn man weiß, da hat jemand letzten Endes die Entscheidung getroffen viel zu trinken und sich trotzdem ins Auto zu setzen ähm dann kann man auch mit dem Tod leichter umgehen.

RB: Ich bedank' mich sehr herzlich für diese launige Runde. Frau Herz, herzlichen Dank. Frau Salesch, alles Gute. Herr Hold äh Ihnen auch vielen Dank. Herr Engeland Dankeschön nach Köln und der Hessemann, danke Herr Wetzel. Man ist immer verführt zu sagen: "Herr Wetzlar", weil Sie mal in Wetzlar gearbeitet haben.

UW: So isses, ja!

RB: Herr Wetzel aus Wetzlar, herzlichen Dank!





































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