AH:
Lauter Lied- und Musikexperten hatten wir heute hier. Der
Herr Staatsanwalt bringt 'n paar Liedtitel in seinem Plädoyer
unter, der Herr Verteidiger doziert oder diskutiert hier
mit 'nem Zeugen über Hardrock, Softrock und Heavy Metal.
Jaaa, muss man nicht alles wissen, muss man nicht alles
können, aber Sie werden sich wohl die nächsten 4 Jahre
mit Heavy Metal in de JVA beschäftigen müssen und sei es
nur als Stabform vor den Fenstern. |
.... diese
Möchtegern-Staatsanwältin glaubt mit mir den Richtigen.....
AH:
Jetzt passen Sie mal auf, ja !!! Diese Art hier, die gefällt
mir gar nicht, diese altkluge Art. Das ist keine Möchtegern-Staatsanwältin.
Vielleicht sind Sie ein nach wie vor 'n Möchtegern-Jurist,
aber das ist die Frau Staatsanwältin, klar??!! |
EINSPRUCH!!!
Für diese Vorverurteilung.....
AH:
Herr Rieman....
MM:
Wir sind hier nicht im Amerika Herr Riemann....
AH:
Wir sind hier in Deutschland und nicht bei Matlock in Amerika,
ja. Ich glaube Sie täten gut daran Ihre Verteidigung Ihrer
Verteidigerin zu überlassen. Sie wird ja schließlich dafür
bezahlt und die hat ihr Metier gelernt. |
BSchr:
Nach der heutigen Verhandlung bin ich zweifelsfrei sicher,
dass der Angeklagte unschuldig ist. Allerdings ein Zweifel
bleibt; ob er jemals den richtigen Ton für einen Gerichtssaal
finden wird. Aber da will ich mal im Zweifel für den Angeklagten
von ausgehen . Er kann sich ja im übrigen von seiner Verteidigerin
beraten lassen. |
AH:
Dieses Halbwissen, das Sie hier präsentier haben, das hat
doch eher den Eindruck gemacht, als würden Sie das aus
amerikanischen Fernsehserien ziehen als aus Deutschen.
Und schon gar nicht aus den Vorlesungen, und schon gleich
gar nicht aus Fachliteratur. Unterm Strich hat die Verhandlung
dann doch was bewirkt, Sie haben was gelernt, ja. Wichtiger
nämlich als dass man büffelt ist, dass man was aus dem
Leben lernt. Ich hab's da immer mit Erich Kästner gehalten,
der da gesagt hat: Der Mensch soll lernen - büffeln tun
nur die Ochsen. |
CV:
Auf der Tasse ist ein Buchstabe eingeritzt, als Hinweis
auf den Täter oder besser gesagt auf die Täterin. "A"
wie Anna!
Ich glaub,
das ist ein bisschen weit hergeholt. "A" steht
ja wohl für Anton, oder???
CV:
Und wie buchstabiert man Ihrer Meinung nach "Anna"???
AH:
Herr Verteidiger, wenn Sie nicht wissen wie man "Anna"
buchstabiert, ich sag's Ihnen dann nach der Verhandlung,
ja?! |
AH:
Na, da ham'wers. Es braucht sich keiner zu wundern wenn
das Kind dauernd schreit. Und Herr Staatsanwalt, vielleicht
ist es nicht das erste Kind was in Ihnen auch schreit. |
AH:
Das Verfahren wird eingestellt wegen geringer Schuld. Die
Kosten des Verfahrens trägt die Staatskasse. Ihre notwendigen
Auslagen - sprich Anwalt - zahlt die Angeklagte selbst.
Herr Staatsanwalt, wie wär's mit 'nem Wiegenlied??!! Die
Verhandlung ist geschlossen. |
SL:
Ja, aber Sie werden nicht überzeugender wenn Sie's mir
nachmachen und hier rumschreien. Überhaupt nicht.
Ja, aber ich
war's nicht...
SL:
Hören Sie doch mal zu. Ich brüll hier nicht nur, sondern
ich hab' auch ein paar gute Argumente für Sie.... |
AH:
Ja, ich hör' Sie alle sehr gut. Nur so am Rande Herr Staatsanwalt,
wer brüllt hat meistens die schwächsten Argumente und das
wollen Sie doch sicher nicht für sich reklamieren nehm'
ich ma an oder? Jaa und Sie können auch nicht erwarten
dass der Angeklagte sich beruhigt - was ich allerdings
jetzt von ihm erwarte - wenn Sie ihm ein schlechtes Beispiel
geben. |
AH:
Ich hab' so den Eindruck, Sie glauben all Ihre Probleme
mit Kampfsporttechnik beheben zu können. Das ist natürlich
realitätsfremd. Zum einen weil natürlich der Herr Seelhoff
Ihnen jederzeit gewachsen ist - auch wenn das Teil seiner
Uniform ist - aber schau'n Sie mal genau hin, der hat den
schwarzen Gürtel. Außerdem ist das beim Kampfsport mit
der Technik allein ja nicht getan, da ge-hört auch innere
Ruhe dazu und vor allem Selbstbeherrschung. Selbstbeherrschung!
Da kann ich Ihnen doch grad noch - weil es so gut passt
zur Kampfsportart - 'ne fernöstliche Weisheit mitgeben
von Laoze: Andere beherrschen, das erfordert Kraft - sich
selbst beherrschen, das erfordert Stärke. |
Lars hat sich
zuerst die Knarre an den Kopf gehalten und hat abgedrückt
und danach kam der Anwärter dran...
AH:
Danach kam keiner mehr dran, weil der Lars danach tot war...
|
AH:
Passen Sie mal auf, dass Sie nicht ganz vom Stuhl rutschen,
Sie könnten sich wehtun dabei...
BSchr:
Warum haben Sie jetzt die Hand gehoben ?
Das ist ein
Begrüßungszeichen, das geht schon klar...
BSchr:
Na in Italien kann das tödlich sein...
AH:
Was heißt geht schon klar?
Wir begrüßen
uns so.....
AH:
Das muss nicht sein. Wir sind aber nicht wir, oder bin
ich 'n Gangmitglied??? Also passen Sie mal auf, dass Sie
nicht vom Stuhl rutschen hier.
Ich sitz super,
danke...
AH: Ich wollte nur damit sehr höflich
ausdrücken, dass ich's toll fände, wenn Sie sich aufrecht
hinsetzen würden. |
AH:
Ich meine, dass Sie in einer sozialen Einrichtung - in
einem Altersheim - sich nützlich machen können. Und dann
kann Ihr Finger mal nicht am Abzug sein oder am Gashebel,
sondern am Nachttopf. |
AH:
Herr Staatsanwalt, jetzt reden Sie ihn doch nicht zu Tode.... |
AH:
Herr Dr. Krüger nehmen Sie's als Geschenk das eine Augenlicht,
das Ihnen noch geblieben ist. Nehmen aber auch Sie die
40% Sehfähigkeit als Geschenk und hüten Sie beide das wie
Ihren Augap-fel. Zu was das führt - blinder Hass, blinde
Rache - das haben Sie beide ja jetzt selbst erlebt. Martin
Luther King, der wird zwar kaum Sie beide gemeint haben,
aber getroffen hat es das Ganze doch ganz gut, weil er
gesagt hat: Der Grundsatz "Auge um Auge" macht
am Ende nur alle blind. |
AH:
Sie heißen Rainer Brandt, 28 Jahre alt, sind ledig und
studieren Biologie...
Ähm ja, Biologie
im 14. Semester vielleicht auch im 15ten, das weiß ich
nicht so genau...
AH:
Mhmh, das ist mir eigentlich auch egal, jedenfalls studieren
Sie Biologie, das wissen Sie aber noch genau oder? |
SK:
Wissen Sie, es gibt da 'n Haufen Beweise, die einfach gegen
Sie sprechen. Z.B. dass Ihre Fin-gerabdrücke auf dieser
Champagnerflasche gefunden wurden. Was sagen Sie denn dazu??
Das ist ganz
einfach. Ich bin ab und zu mal bei Walter gewesen als seine
Alte nicht da war, mehr nicht.
SK:
...... und da waren Sie im Keller und haben die Flaschen
umgedreht oder was??? |
SK:
Das ist einfach wirklich spaßig Frau Verteidigerin, Herr
Verteidiger, Ihnen zuzuhören...
AH:
Jetzt hören mal alle mir zu!!! Es ist immer der dran, der
das Wort hat und ich will weder von der Vorderbank noch
von der Hinterbank Gezänke haben!!! |
BSchr:
Der Herr Lutz hat Sie aber nicht auf der Toilette, sondern
im Arbeitszimmer überrascht. Haben Sie dort den Nachttopf
vermutet??? |
Ich wollte
mich dort verstecken....
AH:
Wollten Sie sich vielleicht in der Schublade verstecken
oder was??? Da war überall Chaos; die Schubladen waren
offen, alles durchwühlt.... |
AH:
Herr Förster, ich glaube Ihnen dass Sie nur in die Ehe
eingebrochen sind, denn im Haus waren Sie ja schon! |
AH:
Jaaa, ein altes Sprichwort sagt: Gelegenheit macht Diebe
und Goethe hat - wie so oft - noch 'n Stück weitergedacht
und man könnte fast meinen, dass er den Fall gekannt hätte
und vielleicht auch die Gefühle des Herr Lutz als er gedichtet
hat: Nicht Gelegenheit macht Diebe, sie ist selbst der
größte Dieb, denn sie stahl den Rest der Liebe der mir
noch im Herzen blieb. |
AH:
Und den Strohhalm geben Sie natürlich auch weg....
Stört
der hier irgendwie ???
AH:
Haben Sie das Gefühl, dass Sie 'ne super tolle Aussprache
haben mit Strohhalm?
Naja, ok, so
kann ich besser reden. Passt's so besser ??? Dann kann
ich ihn bei mir behalten.
AH:
So ist es natürlich nicht besser, aber ganz schnell ist
der Strohhalm weg, aber ganz schnell. Letzte Warnung, allerletzte
Warnung..... !!!
Na..... schau'n
wer mal...
AH:
Schau'n wer mal, ja.
Aber er stört
doch nicht, oder?? |
AH:
....und Sie sind arbeitslos...
Klar arbeite
ich....
AH:
Als was?
Ähm, jeden
Tag bin ich draußen auf der Straße unterwegs und sammel'
mir Geld ein.... also ich muss ja auch von irgendwas leben
und das ist echt harte Arbeit....
AH:
Und wie würden Sie sich dann bezeichnen? Als Überlebenskünstler
oder was?
Überlebenskünstler.
Genau das ist's !
AH:
Sind Sie böse wenn wir ins Protokoll schreiben "arbeitslos"?? |
AH:
Wer 'n Nietenhalsband trägt, geht auf'n Strich. Wer bunte
Haare hat und 'n ungewöhnliches Haustier, der handelt mit
Drogen und wer am Spielplatz rumlungert, der gehört eingesperrt.
Zum Glück versucht jedes Gericht sich von solchen Vorurteilen
freizusprechen.
Herr Koch und vielleicht haben Sie das
auch heute wenigstens gelernt, dass auch die Justiz sogar
über ihren eigenen Schatten springen kann. Die Frau Staatsanwältin
hat sich bei Ihnen sogar - und das finde ich schon bemerkenswert
- entschuldigt.
Ihnen Frau Menacher würde beides auch
sehr zu Gesicht stehen wenn Sie nämlich über Ihren Schatten
springen und wenn Sie sich entschuldigen könnten. Manchmal
lautet das Urteil eben doch 'n bisschen anders. Wer auf'm
Spielplatz rumlungert, der hilft vielleicht sogar anderen.
Herr Rottenberg, nicht jeder macht's
einem aber wirklich einfach vorurteilsfrei zu sein. Damit
mein' ich nicht das Metall in Ihrem Gesicht, Ihre roten
Haare, Ihre Totenköpfe - das mein' ich alles gar nicht.
Aber ein Urteil ein Vorurteil: wer im Gerichtssaal sich
'n Strohhalm durch die Nase zieht, der zeigt Mangel an
Erziehung; das trägt sich nun doch auf. |
SL:
Was wollen Sie jetzt eigentlich hier vorne Herr Verteidiger???
CV:
Können Sie mir die Fotos auch mal geben? Vielen Dank....
SL:
.... sagen Sie mal.....
CV:
Ich bin hier auch am Prozess beteiligt, falls Sie es noch
nicht gemerkt haben sollten...
SL:
Jaaa???? Wollen wir alle nach vorne kommen oder was? |
CV:
Haben Sie sich den Blick von der Therese Merz mal genauer
angeschaut Herr Staatsanwalt?
SL:
Ja und ???
CV:
Die himmelt doch den Herr Schremmel geradezu an. Das ist
ein schmachtender Blick, einer verliebten Frau....
SL:
Ich schau' die Frauen am Tag 10mal, 20mal an. So schau'n
die Frauen doch eigentlich immer. |
AH:
Sie wollten ihn in diesem Moment tatsächlich so verletzen,
was ich so überhaupt nicht nachvollziehen kann. Aber das
will gar nichts heißen - ich kann ja schon nicht nachvollziehen
warum Menschen überhaupt rauchen. |
AH:
Es wird Ihnen aufgegeben 1.000 Euro Schmerzensgeld an den
Geschädigten zu zahlen und zwar monatlich 200 Euro. Das
soll richtig weh tun, bei Ihrem Einkommen. Aber das lässt
sich ja problemlos finanzieren, z.B. wenn man auf's Rauchen
verzichtet. |
AH:
Ich hätt' im übrigen noch 'ne Inschrift für Zigarettenschachteln,
eine, die noch zu den vielen anderen dazukommen könnte,
die es schon gibt. Das hat sich auch ganz klar bewiesen:
Rauchen zerstört Beziehungen und Ehen! |
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