» 5. Zeugenvernehmung:
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"Der hat Heinrich ja schon immer
verfolgt, schon seit Monaten", sagt die Lebensgefährtin
des Opfers. Anschließend berichtet sie von einer Auseinandersetzung
zwischen ihr und dem Angeklagten, nachdem sie ihn erwischte,
wie er sich auf der Baustelle aufhielt.
Der Verteidiger konfrontiert die Zeugin mit einem Zeitungsinterview,
in dem sie angegeben habe, sie sei mit dem Sohn liiert
gewesen und habe mit ihm einen Urlaub verbracht, als ihr
jetziger Lebensgefährte damals das Kind totgefahren hatte.
"Das gehört doch wohl jetzt nicht hier her"
empört sich das Opfer.
Sohn und Zeugin sagen übereinstimmend aus, sie haben sich
in Freundschaft getrennt. Das sie erst mit dem Sohn und
jetzt, nach der Trennung, mit dem Vater zusammen sei, soetwas
könne halt schon mal vorkommen.
Der Verteidiger ist sich sicher, dass der Sohn ein Motiv
für die Tat gehabt habe. Die Trennung zwischen der Zeugin
und dem Sohn sei im Mai 1995 gewesen. Ein Zeitungsfoto
zeigt die Zeugin und den Vater sehr vertraut bei einem
Konzert, welches im Januar 1995 stattfand. Sie habe, so
der Verteidiger, schon ein Verhältnis mit dem Vater gehabt,
als sie noch mit dem Sohn zusammen war. Dem Sohn unterstellt
der Verteidiger, dass dieser die Trennung keineswegs so
locker hingenommen habe und sich am Vater rächen wollte. |
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» Alexander Hold:
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Nach der Aussage von Patricia Fröhlich
gab es für die Verteidigung einen neuen potentiellen Tatverdächtigen:
Simon Zerch. Der Sohn des Opfers hatte ebenfalls ein Motiv.
Strategie der Verteidigung musste es jetzt sein den Verdacht
gegen ihn zu erhärten. Für die Staatsanwältin blieb nach
wie vor Wolfgang Lenner der Täter. Er hatte kein Alibi
für die Tatzeit und die Parallelen zu dem Unfall seiner
Tochter, lagen auf der Hand. Was aber noch schwerer wog:
ein Augenzeuge wollte Wolfgang Lenner am Tatort gesehen
und eindeutig erkannt haben. Sowohl für die Staatsanwaltschaft
als auch für die Verteidigung war die Aussage des einzigen
Augenzeugen, des Imbissbudenbesitzers Rudi Kubinski, von
entscheidender Bedeutung. |
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» 6. Zeugenvernehmung:
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Der bereits erwähnte Augenzeuge hat eine
Imbissbude in der Nähe des Tatortes. Von dort aus habe
er beobachtet, wie ein maskierter Mann übers Gelände lief.
Dieser zog sich die Maske vom Kopf und der Zeuge erkannte
deutlich den Angeklagten. Zunächst habe er sich nichts
dabei gedacht. Aber als er von dem Vorfall in der Zeitung
gelesen hat, sei er zur Polizei gegangen. Die Staatsanwältin
wirft ein, dass diese Maske bei allen Aktionen des Angeklagten
eine Rolle gespielt habe.
Der Verteidiger glaubt dem Zeugen kein Wort. Die Tat wurde
an einem Samstag begangen und Samstags sei der Imbiss geschlossen.
Er habe da geputzt, rechtfertigt sich der Zeuge. Der Verteidiger
kontert, dass die Putzfrau bereits einen Tag zuvor alles
geputzt habe. Außerdem habe der Zeuge sich 2 Monate vor
Verhandlungsbeginn einen neuen Imbisswagen gekauft und
diesen bar bezahlt - 98.000,- DM. Er habe den Imbiss auf
der Baustelle stehen gehabt und dort ein gutes Geschäft
gemacht, rechtfertigt sich der Zeuge. "Sie lügen
wie gedruckt. Ich glaube Ihnen kein Wort." Der
Verteidiger macht den Zeugen darauf aufmerksam, dass Falschaussagen
strafbar sind. "Wen decken Sie?"
Der Zeuge druckst etwas rum und gesteht dann: "Ich
habe 100.000DM dafür bekommen, dass ich sage ich habe den
Lenner am Tatort gesehen." Von wem? möchte die
Richterin wissen. "Von seinem Sohn. Von Simon Zerch." |
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» Simon Zerch,
Sohn des Opfers, wird erneut vernommen.: » |
"Geben Sie es doch zu, Sie haben
ein Motiv", so der Verteidiger.
Der Vater versucht noch einzugreifen. Doch sein Sohn gesteht.
"Mein ganzes Leben lang, hast du mich behandelt,
wie ein Versager." Der Vater habe ihn ständig
gedemütigt und gequält. Als 10jähriger habe er auf den
Baustellen Zementsäcke schleppen müssen.
Der Vater wirft ein, dass es ihm ja nicht geschadet hätte.
Er selbst sei auch so aufgewachsen und ihm hätte es auch
nicht geschadet. Schließlich solle er einmal die Firma
übernehmen.
Die Firma habe er nie gewollt, so der Sohn: "Ich
wollte bloß geliebt werden." In der
Beziehung zu seiner Ex-Freundin habe er endlich Liebe erfahren.
Das der Vater ihm dann auch noch die Freundin ausgespannt
hatte, war zu viel.
Und den Verdacht habe dann auf seinen Mandanten gelenkt,
so der Verteidiger, denn er habe ja gewusst, dass an diesem
28. wieder eine Aktion kommen würde. Ein Guter Zufall,
dass sein Mandant dann auch noch am aus vorbei ging. Daraufhin
habe der Zeuge dann das Auto geklaut, den Vater verletzt,
sei dann abgehauen. Die Maske habe er dann in den Teich
des Geländes geworfen, wodurch die Fingerabdrücke verwischt
wurden, und zu guter letzt auch
noch den Imbissbudenbesitzer bestochen.
"Ich bin ein Versager, wie du es immer gesagt hattest",
wendet sich der Sohn an seinen Vater, denn schließlich
sei es ihm missglückt ihn umzubringen. |
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» Urteil: » |
Freispruch.
Für die erlittene U-Haft ist er zu entschädigen. |
» Alexander Hold:
» |
Simon Zerch hatte gestanden. Jedoch ohne
jedes Zeichen von Reue. Er zeigte sich auch in dem darauffolgenden
Strafverfahren uneinsichtig und er versuchte sich als Opfer
seines Vaters dazustellen. Dieses Verhalten, die eiskalte
Planung, die brutale Ausführung der Tat, vor allem aber
die Bereitschaft für seinen Rachefeldzug einen Unschuldigen
zu opfern, führten dazu, dass die Staatsanwaltschaft eine
hohe Haftstrafe forderte. Das Gericht folgte dem in seinem
Urteil. |
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» Trailer: » |
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Simon Zerch
wurde wegen versuchten Totschlages in Tateinheit mit beabsichtigter
schwerer Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von
11 Jahren und 9 Monaten verurteilt. |
ENDE
Zusammenfassung: Wuschel,
Text AH + Bilder: Pega |
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