» 5. Zeugenvernehmung: »

Giovanni, Janas Freund, sagt aus, er habe den Verstorbenen in sein Auto einsteigen und wegfahren sehen. Auch die Platzwunde am Kopf habe er sehen können.
Nach medizinischem Gutachten hätte er gar kein Auto mehr fahren können. Außerdem sei im Fahrzeug kein Blut gefunden worden, hält der Staatsanwalt dagegen.
Zum Verhältnis zwischen den Eltern seiner Freundin könne er nicht viel sagen, da er nur selten dort gewesen sei.

» Alexander Hold: »

Tötungsdelikt oder Selbstmord? Auffällig war, dass alle Zeugenaussagen aus der Familie der Angeklagten die Selbstmordtheorie stützten. Einige Details dieser Schilderungen standen allerdings im Widerspruch zu Beobachtungen anderer, aussenstehender Zeugen. Sylvia Ahrens behauptete, ihr Mann sei an diesem Abend nicht nach Hause gekommen. Die Nachbarin will dagegen dessen Auto um 22.30 Uhr vor der Haustür gesehen haben. Gunnar Braun behauptete seinem Schwager die Verletzungen mit einem Baseballschläger zugefügt zu haben. Nach der Spurenlage war dieser Baseballschläger aber seit Monaten nicht benutzt worden. Laut Giovanni Tassi sei Rüdiger Ahrens blutend mit seinem Wagen von der Kneipe weggefahren. In seinem Auto wurden allerdings keine Blutspuren gefunden. Diese Widersprüche allein konnten Sylvia Ahrens nicht überführen. Auch dem Staatsanwalt war klar, dass die dünne Beweislage kaum für eine Verurteilung reichen würde.

» Nebenklägerin: »

"Heute Früh war ich im Kinderheim" ergänzt die Nebenklägerin ihre Aussage. Dort habe sie ihren Neffen besucht, der ihr ein paar seiner Bilder gezeigt. Auf dem einem sei eine Schwangere Frau zu sehen und auf ihre Frage, wer denn das sei, habe der Junge auf den Bauch gezeigt und: "Das ist mein Geschwisterchen" gesagt.
Dann müsste ihre Mandantin ja nun im 5. Monat schwanger sein, wirft die Verteidigerin ein.
Ihr Bruder habe sich nach der Geburt des Sohnes sterilisieren lassen, daher müsse das Kind von einem anderen sein.

» 1. + 2. Geständnisse: (Die Wahrheit?) »

"Die schwangere auf Saschas Bild .. das war nicht Mamas Kind, das war mein Kind" meldet sich die Tochter. Sie habe ihrem kleinen Bruder erzählt, dass bald ein noch kleineres Kind als er da sein würde. Dies müsse er missverstanden haben. Ihr Vater habe nichts von der Schwangerschaft gewusst. Er hasste ihren Freund, weil dieser Italiener ist. Bei einem Streit mit dem Vater ist sie die Treppe runter gefallen und habe dabei das Kind verloren. Sie war erst in der 5. Woche.
Ihr Vater war schon immer sehr gemein. Als sie 10 war, hatte er ihr den Teddy weggenommen, gesagt sie sei zu alt dafür. Den Teddy füllte er mit Böllern und jagte ihn in die Luft. Mit 13 hatte sie sich, trotz Verbot, geschminkt. Ihr Vater hatte sie als Hure beschimpft und ihr die Schminke brutal weggewischt. Geschlagen habe er aber nur die Mutter. "Ich dachte nur, irgendwann schlägt mein Vater meine Mutter tot", daher habe sie ihn umgebracht.
Schwester: "Du? Du hast das getan?"
Tochter: "Er hat mein Baby umgebracht, das konnte ich nicht ertragen"
Ihr Vater war wieder mal war wieder betrunken, als er vom Onkel zurückkam. Sie fürchtete er würde wieder ihre Mutter schlagen. Mit einem Baseballschläger habe sie hinter der Tür auf ihn gewartet und auf ihn eingeschlagen …
Giovanni: "Ich war's, verhaften Sie mich." Er habe die Demütigungen, welche die Familie erleiden musste, nicht mehr ertragen. "Irgendjemand musste es doch tun. …Das einzige was Janas Vater konnte, war saufen und quälen." Einmal, als er Jana nach Hause brachte, war der Vater besoffen im Garten. Jana durfte erst ins Haus, wenn sie sich 'den Itakerdreck' abwäscht. Sie musste sich ausziehen und wurde von Vater mit dem Gartenschlauch abgespritzt.
Am Tattag habe er nicht gearbeitet und sei ihm gefolgt. Er habe den Baseballschläger aus dem Lokal genommen, damit auf ihn eingeschlagen, ihn zur Brücke gefahren und dort übers Geländer geworfen. Der Staatsanwalt glaubt ihm nicht. Der Schläger sei verstaubt gewesen und es gab auch keine Fingerabdrücke darauf. Er habe Motorradhandschuhe getragen.

» 3. Geständniss »

Mutter: "Es stimmt, was der Staatsanwalt mir vorwirft. Ich war's"
Tochter: "Nein, hören sie nicht auf sie. Ich war es doch!"
Mutter: "Hab's mir lang genug gefallen lassen immer wieder hab ich mir ausgemalt, wie ich mich für seine Schläge rächen könnte." Sie weiß nicht, ob sie ihren Mann jemals geliebt habe, aber er hatte sie von ihrem Vater befreit, der sie immer geschlagen hatte. Nach 2 Jahren Ehe fingen die Prügel an. Sie habe ihm nichts recht machen können. Er schmiss das Essen auf den Boden, brüllte sie an, sie solle endlich kochen lernen. Dann musste sie das Essen vom Boden auflecken.
Schwester: "Mein Bruder? Glaub ich nicht"
Mutter: Er habe sie öffentlich als Schlampe beschimpft. Bei einer Anprobe von Unterwäsche, habe er den Vorhang der Umkleidekabine aufgerissen und die Verkäuferin lachend gefragt, ob sie auch BH's für Hängetitten habe. Eine Scheidung kam nicht in Frage. Er hatte ihr angedroht sie totzuschlagen, würde sie sich von ihm trennen. "Und außerdem dachte ich immer, das ich selber Schuld sei … war ja auch bei Vater immer so."
Schwester: "So war mein Bruder nicht"
Schwager: "Wie oft ist Sylvia zu mir gekommen und hat sich ausgeheult ..."
Tochter: "Nein, meine Mutter war's nicht, sie will mich doch nur decken. Ich war's"
Mutter: "Nein, die Kinder wollen mich nur schützen."

Der Staatsanwalt geht davon aus, dass alle drei die Tat begangen haben. Auslöser war das tote Baby. Aber die Angeklagte würde allein verurteilt werden. Daraufhin geben die Tochter und ihr Freund zu, dass sie die tat gemeinsam begangen haben. Der Vater hatte jeden auf eine Weise gequält, daher mussten sie alle zuschlagen, ergänzt die Angeklagte. Als er sich nicht mehr bewegte, fuhren sie ihn in seinem Wagen zur Brücke und warfen ihn übers Geländer. "Und dann war alles vorbei. Wir hatten endlich unsere Ruhe. Alles was jetzt kommt, kann nicht so schlimm sein wie die Ehe."

» Alexander Hold: »

Was für ein Martyrium muss Sylvia Ahrens in ihrer Ehe erlebt haben, dass ihr die Aussicht auf die langen Jahre in Haft weniger schlimm erschien als weiterhin unter ihrem Mann zu leiden. Was auch immer die Drei im Laufe der Zeit erlebt und erlitten haben, es bleibt eine eiskalt geplante und unerbittlich ausgeführte Tat. Jana Ahrens und Giovanni Tassi mussten sich wegen Totschlags in einem neuen Verfahren verantworten. Aufgrund ihres Alters vor dem Jugendgericht.

» Urteil: »

13 Jahre 7 Monate Haft wegen gemeinschaftlichen Totschlags.

» Trailer: »

Jana Ahrens wurde wegen gemeinschaftlichen Ttschlags zu einer Jugendstrafe von 6 Jahren und 6 Monaten verurteilt, Giovanni Tassi zu einer Jugendstrafe von 7 Jahren.

ENDE

Zusammenfassung: Wuschel Text AH: Pega + Bilder: Rain




 

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