Dieses Material (5 Cassetten pro Fall, 5 Fälle pro Tag,
5 Tage in der Woche = 125 DigiBetas) wandert nach der Aufzeichnung
in die sogenannte Postproduction - auch Nachbearbeitung
genannt.
Doch wollen wir zunächst mal kurz klären, warum die Aufzeichnung
noch in die Nachbearbeitung muss. Zunächst darf jede Sendung
nur eine ganz bestimmte Zeit dauern. Denn wenn Sat.1 von
16:00 Uhr bis 17:00 Uhr RAH sendet, dann darf die Nettolänge
nur 45 Minuten sein, der Rest ist Werbung. Zwei Fälle dürfen
demnach zusammen nicht länger sein als 45 Minuten. Wiederholt
auch nur ein Zeuge in jedem Fall einen Satz zweimal wäre
das schon eine Überlänge von 1 Minute. Verspricht sich
ein anderer oder stockt ein Dritter so dauert das schon
wieder. Ein Zeuge ist im Rollstuhl - noch mal eine Minute.
Also braucht man die Nachbearbeitung um die Sendung auf
die exakte Länge zu bekommen, die Sat.1 von uns verlangt.
So muss manchmal ein wenig gekürzt, mal Pausen in denen
nicht passiert rausgeschnitten werden oder ab und an ein
kleiner Fehler, der bei der Aufzeichnung passieren kann,
wieder repariert werden. Und genau dazu braucht die Postproduction
die Bänder der abgesteckten Kameras, um das eine oder andere
Bild im PGM - Mitschnitt zu ersetzen.
Ist das Sendeband (das ist nichts anderes als das gekürzte
und ausgebesserte PGM-Band aus dem Studio) dann fertig,
wird jede Sendung vom Producer kontrolliert und abgenommen.
Hat dieser keine Änderungswünsche mehr (z.B. anderer Text
in der Bauchbinde oder ähnliches) wird es in der Sendeabwicklung
von Sat.1 abgegeben, dort wird eine Qualitätskontrolle
durchgeführt und die Sendung auf den Server gespielt. Vom
Server wird es zum vorher bestimmten und programmierten
Sendedatum abgerufen und via Satellit in mehrere Millionen
Fernsehhaushalte gesendet.
Das war es mit unserer kleinen Führung,
die etwas länger gedauert hat als ich dachte. Ich hoffe
ihr konntet meinen Ausführungen folgen, ich war zumindest
teilweise verständlich und ihr seid nicht alle vor Langeweile
gleich eingeschlafen...
Euer Tommy |