Harald Schmidt Show

04.12.01

Interview

Alexander Hold: Genau !! Und genauso isser sexuell genötigt worden und das spannende daran ist eben, die Mindeststrafe nach'm Gesetz......ach, da steht ja 'n Schönfelder seh' ich eben...
Harald Schmidt: Ja, woll'n wir ma nachschlagen?
Alexander Hold: Ne, ich weiß' auswendig.....die Mindeststrafe also nach'm Gesetz ist 1 Jahr Freiheitsstrafe, d.h. die Frau, die einen Mann sexuell nötigt.. Mindeststrafe 1 Jahr.
Harald Schmidt: Haben Sie die verhängt?
Alexander Hold: 1 Jahr, 2 Monate
Harald Schmidt: Keine Bewährung??
Alexander Hold: Doch Bewährung schon, weil Ersttäterin.
Harald Schmidt: D.h., wir Männer sind in Zukunft doch mehr geschützt vor diesen ständigen sexuellen Nötigungen, die man täglich in der Arbeitswelt erleben muss.
Alexander Hold: Bei der Mindeststrafe konnte es natürlich nicht bleiben, weil das ja nicht gerade die einfachste Form der sexuellen Nötigung ist.
Harald Schmidt: Wer hat denn da die Beweispflicht in so'nem Fall?
Alexander Hold: Der Staat, der Staatsanwalt. Is' klar. Also wer verurteilt werden soll
in Strafsachen, da muss der Staat die Schuld beweisen.
Harald Schmidt: Das sind ja Fälle, die kann sich ja keiner
ausdenken.
Alexander Hold: Also, das ist eh erstaunlich, ja. Ich hatt' einige Fälle aus der Praxis mitgebracht und hab' gesagt...'hey die müsst' ihr machen'....und zum Teil sagt die Reaktion....'also bitte hör' mir auf' so was glaubt uns kein Mensch.
Harald Schmidt: Ja, und zum Beispiel??

Alexander Hold: Die meisten sind eigentlich viel zu lang' zu erzählen. Jetzt einen sogar die Woche noch gemacht noch. 'Nen Fall, da hat ein Chinese, der noch nicht lang' in Deutschland ist, wollte die Nachbarn, die beim Umzug geholfen haben, zum Abendessen einladen. Ähm, der hat dann superfein gekocht, alle haben sich gewundert was da aufgekocht wird. Hat gut geschmeckt. Ähm, dummerweise, seit dem Tag fehlt die Katze einer Nachbarin, ne. Am nächsten Tag geht sie zur Tonne und stellt fest, dieses Katzenfell in der Tonne sieht verdammt meinem Moritz ähnlich.
Harald Schmidt: Hat sie den Chinesen darauf angesprochen?
Alexander Hold: Ja, selbstverständlich. Der Chinese hatte keinerlei Unrechtsbewusstsein. Natürlich hat er's im voraus net gesagt, ein guter Koch verrät nicht sein Rezept.. und irgendwann hat er es dann doch verstanden, dass es ein Unterschied bei uns zwischen Kuh und Katze gibt.
Harald Schmidt: Wurde der Fall verhandelt?
Alexander Hold: Ja, der Fall wurde verhandelt. Wir haben das Verfahren gegen 'ne Geldbuße eingestellt. Geldbuße an den Tierschutzverein.
Harald Schmidt: Wie viel?
Alexander Hold: Ich glaub' es waren ca. 2.000 DM. Und 500 DM für die Katze an die Frau, weil da die Verteidigung natürlich plädiert hat...'die Katze war ja nicht mehr neu'...
Harald Schmidt: Nein wirklich, so wird da argumentiert? Das ist ja aber für das deutsche Gemüt ein ganz heikler Fall, oder? Auf der einen Seite ''Vorsicht Ausländerfeindlichkeit'', auf der anderen Seite ''Hilfe unsere Katzen''. Ein Chinese, der 'ner Katze das Fell abzieht, das ist ja eigentlich schon mehr als das deutsche Volk verkraften kann, oder?
Alexander Hold: Ja, also in dem einen Fall seh' ich's auch so...also das mit der sexuellen Nötigung....aber in dem anderen Fall bin ich völlig unverdächtig, ich hab' selber zwei Katzen und ess' dann doch lieber Kuh und Kalb.
Harald Schmidt: Herr Hold vielen Dank, bleiben Sie uns lange erhalten., Wünsche
Ihnen weiterhin Erfolg. Viele Grüße an Frau Salesch, wenn Sie essen gehen. Guten Appetit....geht's zum Chinesen ?
Alles Gute und bis zum nächsten Mal.

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