Bettina: Er ist persönlich bei mir,
guten Morgen, Ingo Lenßen: Ja, wir
haben gerade gehört, um was es bei Lenßen & Partner geht, das sind ja
schon knallharte Themen: Prostitution, Drogen, Erpressung... Sind Sie so'n richtig
knallharter Typ? Könn' Sie das alles ab?
Ingo: Weiß ich nicht, ich kann das nicht beantworten, aber ich kann's ab. Das
mit Sicherheit.
Bettina: Erzählen Sie doch mal, was
für spannende Fälle werden uns erwarten?
Ingo: Also, das erste, was wir heute sehen
werden, ist der Fall eines jungen Mannes, der sein Kind wieder sehen möchte, das
aber erst entschließt, nachdem seine Ehe gescheitert ist, denn dieses Kind ist
aus einer unehelichen Beziehung entstanden. Die Frau wußte nichts davon. Er kommt
dann irgendwann zu mir und fragt mich und bittet mich um Rat, aus dem Grunde, weil
er zu seiner Kindesmutter, zur Mutter seines Kindes keinen Kontakt
bekommt, es besteht nur E-Mail Kontakt und er möchte wissen, wo diese Mutter ist.
Und die suchen wir dann.
Bettina: Das hört sich spannend an.
Wie ist das mit den Fällen, gibt's da schon mal einen, der Ihnen so'n bißchen
an die Nieren gegangen ist? Also, man guckt doch da schon sehr hinter die Fassade und
kriegt so Einblicke in die persönlichen Schicksale.
Ingo: Man ist sicher hart gesotten. Es gibt
Fälle, die nimmt man mit nach Hause und mit denen geht man auch zu Bett.
Bettina: Zum Beispiel?
Ingo: Mord- und Totschlagsverfahren. Oder
Verfahren, wo man Väter hat...
Bettina: Gbt's da einen Konkreten? Erzählen
Sie mal, was war denn da?
Ingo: Ja, das ist natürlich schwierig,
über konkrete Fälle zu sprechen, weil, es gibt ja Persönlichkeitsrechte
und schutzwürdige Interessen. Aber ich kann ihnen folgendes sagen, grundsätzlich
dann, wenn ein Familienvater in Haft sitzt und die Eltern, die Familienangehörigen
vor mir sitzen, dann geht's meistens an die Nieren. Und vor allem Dingen dann, wenn
man Mühe hat, die Unschuld nachzuweisen. Das geht an die Nieren.
Bettina: Und all so was werden die Zuschauer
ab heut' ja mit erleben können, aber es geht natürlich auch oft spannend
zu. Ich meine, zumindest kennt man's so aus Serien und Filmen, da gibt's wilde Verfolgungsjagden,
Schießereien. Wie ist es bei Ihnen und Ihren Kollegen, haben Sie auch Waffen
dabei.
Ingo: Meine Kollegen haben mittlerweile,
das heißt, meine Ermittler, haben
mittlerweile auch Waffen dabei, allerdings wollen wir schauen, dass sie nicht eingesetzt
werden. Das hoffe ich zumindest.
Bettina: Auf welcher juristischen Grundlage
arbeitet Ihr Ermittlungsbüro?
Ingo: Es gibt da keine großartigen
juristischen Grundlagen. Solange sie denErmittlungsbehörden bei ihren Tätigkeiten
nicht in die Quere kommen, das heißt, diese nicht stören, solange sie sich
nicht anmaßen staatliche
Gewaltmonopole zu übernehmen, dann können sie vieles machen.
Bettina: Und was sind Sie von Hause aus
eigentlich?
Ingo: Ich bin Rechtsanwalt.
Bettina: Rechtsanwalt, genau. Und wir kennen
Sie ja auch. Sie arbeiten ja auch mit oder sind zu sehen bei unserer Gerichtsshow Nachmittags
bei Sat1, Alexander Hold. Werden wir Sie da jetzt vermissen müssen?
Ingo: Ne, ne, da bleibe ich. Da bleibe ich,
weil mir das Team so an's Herz gewachsen ist und ich mich da mit allen eigentlich so
freundschaftlich
verbunden fühle. Allem voran Alexander Hold, den Staatsanwalt und den anderen
Verteidigern und dann möchte ich nicht so schnell weg. Allerdings etwas reduziert,
weil ich das dann zeitlich nicht mehr schaffe.
Bettina: Das wollt ich grad sagen: Wie schaffen
Sie das dann zeitlich?
Ingo: Wir werden das reduzieren, ich werde
nicht mehr so häufig oft
auftreten, aber ich werde noch auftreten.
Bettina: War das irgendwann mal Ziel von
Ihnen, zum Fernsehen zu kommen oder
wie kam's?
Ingo: Überhaupt nicht, das ist, da bin
ich wie die Jungfrau zum Kind gekommen, Ich habe nie damit gerechnet, das war nie mein
Ziel, das war
Zufall und das hat sich alles von alleine entwickelt.
Bettina: Heute abend werden wir sehen, wie
es sich in Ihrer, sag ich mal, kann man schon sagen, privaten Show entwickelt. "Lenßen
& Partner" heißt sie, läuft immer 18.00 Uhr bei Sat1, werktäglich,
aber heute ausnahmsweise
schon mal 17.00 Uhr. Also, extralang. Dann wünsche ich unseren Zuschauern sehr
viel Spaß beim Zuschauen und Ihnen viel Erfolg mit der neuen Serie. Danke, dass
Sie hier waren.
Ingo: Ich bedanke mich, Danke sehr!
