Gegen den darauf folgenden Strafbefehl
(175 Euro) legte Günter S. Einspruch ein. Doch die Verjährungsfristen
sind kurz! Deshalb wollte der Bayreuther Amtsrichter Egmont
Feuerabendt (53), der auch schon Volksmusikant Stefan Mross
wegen zu flotter Fahrweise verknackte, den rasenden Funktionär
keinesfalls laufen lassen.
"Es ist gerichtliches Bestreben,
die Verfahren möglichst bald stattfinden zu lassen",
sagte Feuerabendt zur tz und fügte hinzu: "Weil manche
Betroffenen das Verfahren bis zur Verjährungsgrenze hinauszögern
wollen."
Nein, er wolle das auf keinen Fall, beteuerte
Temposünder Günter S., aber er habe halt einen vollen Terminkalender.
Dem kam der Richter nun entgegen und vereinbarte einen
Prozesstermin - am Samstag um 9 Uhr in Kirkitadses Kanzlei
in der Sendlinger Straße. Öffenltich wie es das Gesetz
vorschreibt.
Der Prozess ging in wenigen Minuten über
die Bühne: 100 Euro muss der Temposünder berappen. Für
Richter Feuerabendt war der Fall erledigt. Er setzte sich
ins Auto und fuhr zurück nach Bayreuth. |