Der Optimismus Alexander Holds (47) hat sich bestätigt.
Als er vor fünf Jahren gefragt wurde, wie lange seine Sendung
"Richter Alexander Hold" (Montag bis Freitag,
12.00 und 16.00 Uhr) noch bestehen würde, war er guter
Dinge, die 1.000er-Marke zu knacken. Mittlerweile ist jener
Gradmesser hinfällig. Am Montag, 19. Oktober, sendet Sat.1
die 1.500. Folge der Gerichtsshow, die an guten Tagen Spitzenwerte
von bis zu fast 30 Prozent Marktanteil einfährt. Für den
Kemptener liegt die Erklärung für den Erfolg auf der Hand:
"Wir treffen seit 1.500 Folgen den Geschmack der Zuschauer",
stellt er gelassen fest.
Alexander Hold arbeitet
seit November 2001 als Fernsehrichter.
Bild von: Sat.1 / Elke Werner |
|
Ende der 90-er entdeckten die Privatsender das Gerichtsformat,
nachdem das Thema bis dahin ausschließlich vom ZDF,
von der ARD bereits seit den 60-ern, behandelt wurde.
Mit der Installation der "Richterin Salesch"
im September 1999, also vor genau zehn Jahren, begann
der Reload des altbewährten Formates, das zu seinen
Hochzeiten gleich mit einem halben Dutzend Sendungen
im Nachmittagsprogramm vertreten war. RTL hat sich
inzwischen - äußerst erfolgreich - mit "Verdachtsfälle"
und "Familien im Brennpunkt" auf thematisch
verwandte, gescriptete Dokusoaps verlegt. Nur Sat.1
sendet noch immer Salesch und Hold.
Der Jurist Hold, der sich für die Freien Wähler im
Stadtrat seines Heimatortes Kempten politisch engagiert,
glaubt in der Authentizität den Erfolg der Sendung
begründen zu können. "Wir lassen die Zuschauer
an der tatsächlichen Arbeit eines Gerichts teilhaben.
Zwar erscheinen die Fälle oft abstrus. Aber was glauben
Sie, welche Skurrilitäten ich während meiner Amtszeit
als Richter erleben durfte?"
Dass es gar nicht darum geht, möglichst spektakuläre
Fälle zu präsentieren, wurde Hold und seinen Redakteuren
schon früh bewusst. Während die Konkurrenz in marktschreierischer
Effekthascherei immer neue Verbrechenscoups thematisierte,
arbeitete man hinter den Kulissen des Sat.1-Gerichtssaals
mit ruhiger Hand weiter. Auf Dauer setze sich eben
das durch, was ein realistisches Gefühl vermittle.
Der Allgäuer Familienvater geht seine Fernsehkarriere
mit Besonnenheit an. "Solange die Sendung erfolgreich
ist, machen wir sie weiter. Aber ich habe auch kein
Problem damit, später in meinen alten Beruf als Richter
zurückzukehren", gibt der geerdete Rechtsprecher
zu verstehen, der den Kontakt zu seinen früheren Kollegen
nach wie vor pflegt. Was diese von seinem TV-Engagement
halten, und ob es so etwas wie Neid unter ihnen gibt?
"Die meisten sind doch recht froh darüber, nicht
in meiner Haut zu stecken. Die Öffentlichkeit, die
einem beim Fernsehen zuteil wird, wirkt eher abschreckend." |
Am Montag, 19. Oktober
wird die 1.500. Folge von "Richter Alexander Hold"
ausgestrahlt.
Bild von: Sat.1 / Elke Werner |
|
Längst ist der gelassene Quotenlieferant ein gern
gesehener Gast in den Unterhaltungsformaten der privaten
Nachbarn. So blickt Alexander Hold, ein Hauptmann der
Reserve im Sanitätsdienst der Bundeswehr, bereits auf
drei Teilnahmen am "Großen TV total Stock Car
Crash Challenge" von ProSieben zurück. Aber auch
bei der "TV total Wok WM" und dem "Großen
TV total Parallelslalom" zeigte er sportliches
Geschick. Selbst im Rahmen des "Perfekten Promi
Dinners" lieferte Hold, trotz geballter Frauenpower
(Susi Erdmann, Sylvia Leifheit, Lisa Fitz) eine ansprechende
Leistung als Koch ab. Deutlich wurde auch hier einmal
mehr seine Gemütsruhe, als würde der Jurist durch nichts
und niemanden aus der Fassung gebracht werden. Ob Tumulte
im Gerichtssaal oder der Klatsch dreier Damen, Alexander
Hold bleibt, dank einer gesunden Distanz zu den Dingen,
immer Herr der Lage. |
Der Fernsehrichter
Alexander Hold feiert Jubiläum: Die
1.500. Folge
der Gerichtsshow "Richter Alexander
Hold" wird am Montag, 19. Oktober, ausgestrahlt.
Bild von: Sat.1 / Basti Arlt |
|
|