» Nachgefragt bei Ralf Brückner «




Waren Sie sehr nervös am ersten Drehtag?
Was heißt schon nervös ? Die Skala reichte von Panikattacke bis zu Schweißausbrüchen und wieder zurück, wobei die Anspannung sich zwar im Laufe der Aufzeichnung etwas legte, aber der Mund trocken blieb bis zum Schluß und das hat sich bis heute nicht geändert.

Wie gefällt Ihnen die Arbeit vor der Kamera?
Die Arbeit macht riesigen Spaß, was hauptsächlich an der tollen Truppe um RAH liegt. Von Arbeit im eigentlichen Sinn möchte ich allerdings nicht sprechen, denn der Spaßfaktor steht im Vordergrund, wobei die Vorbereitung dann doch wieder etwas mit Arbeit verbunden ist.

Wurden Sie direkt als Rechtsanwalt eingesetzt oder kam auch die Rolle des Staatsanwaltes für Sie in Betracht?
Zunächst war tatsächlich geplant, dass ich als Staatsdanwalt auftreten sollte, aber die Produktion hat wohl meine leise Enttäuschung bemerkt und mich auf den richtigen Platz gesetzt.

Sehen Sie sich die Sendung an und wenn ja, wie sehen Sie sich selbst?
Ich nehme einzelne Sendungen auf, ich gestehe die in denen ich mitwirken darf und es ist schon ein sehr seltsames Gefühl auf der Mattscheibe sich selbst zu sehen. Ich bin mir gegenüber glaube ich reichlich kritisch und nur bedingt mit meinem Auftreten zufrieden, vor allem, wenn ich in der Hektik wieder einmal ganze Sätze verschlucke und zu nuscheln anfange.

Schauen Sie sich auch andere Court-Shows an?
Nein, dazu fehlt mir leider die Zeit.

Gibt es Ideen oder Vorschläge, die Sie gerne in die Sendung einbringen würden?
Natürlich haben alle Juristen immer wieder Ideen, die wir auch vortragen, nur vieles lässt sich gerade aus Zeitgründen nicht realisieren und ich denke, dass die Macher der Sendung alles gut im Griff haben und mit Außendreh und Cafeteria gute Veränderungen eingebracht haben.

Wenn man Sie so sieht im Gerichtssaal sind Sie eher ein ruhiger Vertreter. Gibt es etwas, was Sie aus der Haut fahren lässt?
Davon gibt es allerdings einiges, aber am meisten macht es mich rasend, wenn ich meine, dass jemand ungerecht behandelt wird, wenn ein anderer trotz offensichtlichen Sachlage sich rechthaberisch verhält und wenn man dem anderen nicht zuhört und sich mit Argumenten nicht objektiv auseinander setzt. Außerem stört es mich, dass es offensichtlich Mode geworden ist, dass es immer einen Schuldigen geben muß und die Menschen nicht mehr bereit sind eigene Fehler einzugestehen und sich zu entschuldigen.

Sie kommen aus dem schönen Kempten im Allgäu. Ebenso wie ein gewisser Richter *gg*. Das lässt vermuten, dass es zwischen Ihrem vorher noch "unbekannt sein" und dem jetzt bekannten Rechtsanwalt bei "Richter Alexander Hold" eine Verbindung gibt. Ist das so?

Ich kenne Alexander privat schon seit etlichen Jahren und habe natürlich auch beruflich immer wieder mit ihm zu tun gehabt. Er war es auch der mich angesprochen hat ob ich mich nicht für ein Casting bewerben möchte und dann nahmen die Dinge ihren Lauf... Ehrlich, ich dachte nicht dass es klappen würde.

Ihr Leben hat sich sicherlich verändert seit dem Sie im TV zu sehen und dadurch bekannt geworden sind. Wie begegnen Ihnen die Leute so auf der Straße, also im alltäglichen Leben?
Auf offener Straße hat mich noch niemand angesprochen, es sei Mandanten, die auch immer wieder einmal nachfragen und sich gerne Details erklären lassen. Ansonsten habe ich meine Ruhe und das ist mir auch ganz recht so.

Bleiben Sie uns bei RAH für länger erhalten oder ist dies eine vorrübergehendes Gastspiel?

Es gibt immer Vertäge für eine Staffel und wenn mich die Produktion auch für die nächste Staffel mit im Boot haben möchte wäre ich gerne dabei.

Beim Traumberuf gaben Sie Rechtsanwalt an oder es hätte aber auch Motorsportjournalist sein können. Was war letztendlich die Entscheidung doch Rechtsanwalt zu werden?
Motorsportjournalist war eher ein unrealistischer Traumberuf, den ich nach einer Bewerbungsabsage auch sofort verworfen habe. Dann blieb nur noch Rechtsanwalt.

In welchen Fachrichtungen - außer Strafrecht - sind Sie noch tätig?
Hauptsächlich Verkehrsrecht, Mietrecht, Familienrecht und allgemeines Zivilrecht, davon gibt es wahrlich genug.

Gibt es Fälle, die Sie nie und nimmer übernehmen würden?
Ja, Kriegsverbrecher zu verteidigen.

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