"Samstag, 03.09.2005"

Der Fall:

Juwelier Patrick ist angeklagt aus Habgier seine Freundin Simone in einen Flugzeug erdrosselt zu haben. Wollte er an die Diamanten, die die Stewardess in ihrem BH schmuggelte? Oder spielte der liebestolle Kapitän des Fluges eine entscheidende Rolle bei dem Mord?

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Marie Ungers Hände krallten sich um den Telefonhörer, doch die Verbindung zu ihrer Tochter Simone war abgebrochen. Von was hatte Simone da gesprochen? "Ich möchte nochmal Deine Stimme hören, der Flug wird für mich riskant. Bitte, hol mich mich vom Flughafen ab. Ich habe Angst, daß mir etwas zustößt" hatte sie gesagt und dann war auch noch diese schlechte Verbindung abgebrochen. Sie versteht es wirklich mein Herz höher schlagen zu lassen, dachte sie halb ängstlich halb wütend. Ihre Tochter war Stewardess und zur Zeit befand sie sie sich in Kapstadt. Was hatte sie damit gemeint, das sie Angst hätte, das ihr was zustößt. Nervös ging Marie auf und ab. Was hatte das nur zu bedeuten. Wenn ihre Tochter erstmal wieder da war, dann würde sie ihr ernsthaft die Leviten lesen. Vor allen Dingen der Freund, dieser Patrick passte gar nicht zu ihr. Simone war oft so unglücklich, aber blockte jedes Gespräch ab. Das musste mit Patrick zusammenhängen. Ach Gott, damals als Teenager, da hatte Simone einen wahren Einkaufsrausch gehabt. Schmuck, Schminke, Klamotten.... und natürlich hatte sie gar kein Geld dafür gehabt und hatte bei ihren ganzen Freunden Geld geliehen. Marie hatte die Schulden versucht mit ihren schmalen Haushaltsgeld zu begleichen, heimlich damit Simones Vater nicht wieder durchdrehte, aber es wurde viel zu viel. Damals war mit Simone auch kein Reden gewesen."Wer hat Dir denn gesagt, das Du das alles bezahlen sollst" hatte sie giftig
gefragt. Und irgendwann mit 17, da konnte Simone aufeinmal alles zurückzahlen..... Wahrscheinlich irgendein großzügiger Freund. Aber dieses Mal war es wirklich Ernst, das merkte sie. Wäre sie doch bloß schon zu Hause, dachte sie beklommen. Warum konnte sie nicht so einen netten Freund haben, wie den Theo. Der war Pilot und ein richtiger Gentleman. Der würde meine Tochter auf Händen tragen, seufzte sie.

Tatsächlich konnte man Simone nicht einen Hang zur Dramatik vorwerfen, sondern eher den Drang die Tatsachen zu verniedlichen. Denn sie war in Schwierigkeiten. Zu dem Zeitpunkt war es an ihr Diamanten im Wert von 4.65.000 Euro, versteckt in der Einlage in ihrem BH, am Zoll vorbeizuschmuggeln. Jetzt nur nicht zu schnell, mahnte sie sich. Ein kurzer, anscheinend müder Blick, und... sie war durch.. Sie bemühte sich nicht aufzuseufzen. Das war aber nicht das Schlimmste. Simones Schulden waren nicht durch einen großzügigen Freund beglichen worden damals. Sie hatte damals angefangen als Prostituierte zu arbeiten bei einen Zuhälter namens Rolf. Tja, aber Rolf wollte sie nicht wieder gehen lassen und hatte diesen dringenden Wunsch durchaus auch mit seinen Fäusten Nachdruck verliehen. Und es widerte sie immer mehr an, immer und immer wieder hatte sie gefordet sie gehen zu lassen und heftige Prügel ka
ssiert.Dann hatte sie Patrick kennengelernt, den Juwelier und irgendwann war der auf die Idee mit dem Diamantenschmuggel gekommen. Ihr war in Aussicht gestellt worden, daß sie sich dann freikaufen könne. Und sie wollte verzweifelt aus dem Bordell "Arabische Nächte" raus. Und dann würde sie keiner mehr anfassen dürfen. Sie hatte als Mutmacher in ihren Terminplaner geschrieben "Heute beginnt mein neues Leben. Rolf und Patrick werden keine Gewalt mehr über mich haben" Daran hielt sie sich verzweifelt fest, in diesen gräßlichen Momenten in den Hotel mit den Männern. Aber nur noch diese Reise und dann bin ich frei, dachte sie fest. Simone war nämlich wild entschlossen nicht zu teilen. Aber das wußte Patrick noch nicht. Sie würde es ihm auf dem Flug sagen, denn er flog in der Maschine mit, in der sie als Stewardess zugeteilt war. Eine Hand tippte sie an. Erschrocken drehte sie sich um, das Gesicht verzerrt vor Angst "Mensch, Simone ich bin es, Theo." Freudig strahlte sie der verliebte Mann an. "Mach das nie wieder" zischte sie böse. "Fass mich bloß nie wieder an" sie spuckte es regelrecht aus Judith sah fassungslos zu. Sie hat Angst aber wovor, dachte sie. Und dann als sie Simones Miene sah, hoffte sie, daß sie Theo dieses Mal nicht all zu arg vorführen würde. Ihr war schon lang der Gedanke gekommen,daß Simone Männer haßte. Auch von Patrick erzählte sie nie. Sie schwärmte nie von ihn, wie normalerweise Verliebte das tun. Und neuerdings benahm sie sich so komisch, wie eben. Sie hat Angst aber wovor.......

Auf dem Flug sollte sich Judiths jegliche Hoffnung zerschlagen, daß Simone nicht allzu derbe Späße auf Theos Kosten machen würde. Denn durch den Lautsprecher konnte sie Simones Stimme süffisant und allzu klar hören, wie jeder Fluggast in der Maschine übrigens auch " Sehr geehrte Damen und Herren. Ich möchte Sie nochmals im Namen des Kapitäns, der ausnahmsweise nicht besoffen ist, herzlich begrüßen. Wundern Sie sich nicht, wenn sie aufwachen und er Ihnen unter den Rock gegrabscht hat." Jetzt gehts mit ihr durch, dachte sie entsetzt und sich der fassungslosen Gesichter der Passagiere nur allzu bewußt. Nachdem sie einige aufgeregte Passagiere beruhigt hatte, ging sie in die Küche und da konnte sie Simone sehen und deren Freund Patrick, wie sie sich aufgebracht anbrüllten. "das sind meine" hörte sie Simone schreien "du wirst sie nicht bekommen..." Sie konnte Simones wutverzerrtes Gesicht deutlich ausmachen, aber auch Patrick sah nicht freundlicher aus "Du wirst nie aus dieser Scheiße rauskommen.... " "Doch" schrie Simone wie von Sinnen "Du wirst schon sehen." Sie brüllen noch das ganze Flugzeug zusammen, sorgte sich Judith. Also nach diesen Flug wird sie mir noch einiges zu erzählen haben, aber dafür war jetzt keine Zeit. Denn da saßen sehr viele durstige Passagiere, die bedient werden wollten.

Natürlich hatte auch der verliebte Pilot die Durchsage gehört. Aber das schmälerte seine Gefühle für Simone nicht. So war sie eben. Er war sicher, sie erwiderte seine Gefühle... bloß, sie hatte Angst vor diesen starken Gefühlen... ja das mußte es sein. Er beobachtete sie oft und mit Vergnügen. Auch wenn sie ihn hänselte und gemeine Witze machte. Hinter all dem steckte ein unglücklicher Mensch, und er Theo Hahnschmied, er war derjenige, der sie glücklich machen würde. Und jetzt hatte er vor nach hinten zu gehen, und würde Simone endlich einsehen, zu ihren Gefühlen stehen..... und er würde sie auf Händen tragen. Und all seinen ganzen Mut zusammennehmend, eilte er schnell an den staunenden Passagieren vorbei und hatte den Kopf voller rosaroter Träume. Er erreichte den Crewrest und.... da lag Simone, einen Gurt fest um den Hals..... die schönen Augen weit und starr.... und über sie beugte sich ein Mann, ihre Bluse stand offen und er machte sich an ihrer Wäsche zu schaffen. Das alles sah er seltsam klar und überdeutlich.... Wie im Traum schlug er den Mann ko und sperrte ihn in der Toilette ein... Er starrte Simone an... sie war tot....

Unten im Flughafen wartete Marie auf ihre Tochter. Sie war nervös und besorgt und die Leute hier heiterten sie auch nicht auf. Da war zum Beispiel dieser unmögliche Mann, der wie ein Stier in sein Handy brüllte "Du Idiot... Im Flugzeug.... wie willst Du aus dieser Nummer herauskommen..... wie soll ich Dir helfen.... warum soll ich Dir helfen...? Wirklich unmöglich wie sich manche Leute benahmen. Wo war Simone, sie mußte doch bald kommen..... irgendwann sagte ihr jemand, daß etwas schlimmes passiert seie....
Der brüllende Mann sollte ihr wieder einfallen, als der Mord an ihrer Tochter verhandelt wurde....


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