Nach lang ersehntem Warten war es dann am 20.10.2004 so weit. Angemeldet als Zuschauer für RAH und mit Block, Stift, T-Shirt und Fragen bewaffnet saß ich in der S 8 auf dem Weg nach Unterföhring. Gerade angekommen und alle Formalitäten erledigt, kam schon der erste Jurist, nämlich Ingo Lenßen ins Bistro um Zigaretten zu ziehen. Dies hätte ich total verpasst, wenn eine Frau neben uns mich nicht sehr eindringlich darauf aufmerksam gemacht hätte. Zwei Minuten später saß ich schon wieder am Tisch, überglücklich, dass ich schon die erste Unterschrift auf Block und T-Shirt und das Versprechen auf eine Autogrammkarte hatte.
Kurze Zeit später kamen zwei von der Regie, die Schöffen und Komparsen für die Cafészenen auswählten. Dann durften wir ins Studio. Den großen Plakaten entnahm ich dann, dass Benita Schrank und Ingo Lenßen an diesem Tag die Verteidigung und Staatsanwaltschaft vertraten. Auf dem Weg in den Sitzungssaal kamen wir dann auch an der "Cafeteria" vorbei. Endlich im Zuschauerraum, ergatterten wir einen Platz vorne in der 1. Reihe direkt zum Geschehen auf Seiten der Staatsanwaltschaft. Dann erklärte man uns was wir zu tun und zu lassen hatten, wobei das zweite mehr war. Für mich unverständlicher Weise hielt man es für nötig, uns zu sagen, dass wir das Handy ausschalten, kein Kaugummi kauen, und nicht schlafen sollten. Ich glaube, ich war so aufgeregt, ich hätte gar nicht einnicken können, was man von manch anderen Zuschauern, die da schon genervt guckten, nicht sagen kann. Wenn man nur schon wegen des Geldes hingeht, was ich schon dämlich finde, sollte man das wenigstens nicht so offensichtlich zeigen.
Der erste Fall zog sich hin, obwohl es nur einer kurzer war, was mich nicht störte. Ein Mann soll sich als Geist verkleidet, in einer Geisterbahn auf einem Jahrmarkt einer Frau die Tasche geklaut und ihr dabei so stark in den Bauch geboxt haben, dass sie ihr Kind verlor. Mehr sei dazu nicht zu sagen, da ich das Ende nicht schon vorwegnehmen möchte. Alexander Hold musste seine Urteilsbegründung 5-mal halten, da sie ihm selbst nicht gefiel, und dem Regisseur die erste zu lang war (worauf AH ganz beleidigt gar nix mehr gemacht hat, weil er meinte, dass man ihn nicht hören wolle) *schade dass man in diesen Situationen nicht fotografieren darf!!!*
Danach war eine kurze Pause, wo ich keinen erwischte, da wir nur kurz zur Toilette durften. Auf dem Weg dorthin lief mir Alexander Hold zwar über den Weg, aber bis ich dies gemerkt und registriert hatte, war er eh schon wieder weg und ich glaube auch nicht, dass er Zeit gehabt hätte, da die Pause nur sehr kurz war. Danach gings weiter mit dem zweiten Fall. Ein Schüler (also diesmal mit Jugendgerichtshilfe- Herr Feldmann war übrigens da) soll seine Mitschülerin bei einer Schnitzeljagd absichtlich in eine Bärenfalle reingetreten haben lassen, um sich an ihr zu rächen, weil diese ihn vor der Klasse bloßstellte. Ingo Lenßen musste seine Theorie an der Tafel 6-mal wiederholen, weil er Tatzeit, Personen und ähnliches vertauschte.
Als auch diese Szene perfekt war, war eine längere Pause angesagt, wo es auch etwas zu essen gab. Ich schlang mir mein Brötchen schnell runter, um noch einen Juristen zu erwischen und Autogramme zu bekommen. Erst wurde ich von den Leuten vom Dreh aufgehalten. Dann bekam ich aber doch noch die versprochene Autogrammkarte von Herrn Lenßen. Anschließend fotografierte ich noch das Studio und ging dahin, wo mir in der vorherigen Pause Alexander Hold begegnet war. Dieser stand da auch und unterhielt sich mit einem anderen Mann. Ich fragte mal nach, ob ich ein Autogramm bekommen könnte, worauf er in seinen Raum verschwand und ich ihm folgte. Dort gabs dann ne Autogrammkarte und ne Unterschrift auf meinem T-Shirt. Ich fragte noch nach, ob ich von ihm ein paar Fragen beantwortet bekommen würde, und ob er meine Mail bekommen habe. Die Mail hatte er noch nicht gelesen, und die Fragen würde er lieber zu Hause in Ruhe beantworten. Danach wollte ich noch ein Foto von ihm machen, aber er meinte, wenn dann sollte ich doch mit drauf. Hinterher gabs dann aber auch noch eins alleine.
Kaum war ich draußen, da ist mir Benita Schrank über den Weg gelaufen. Auch sie sprach ich an, und auch von ihr bekam ich eine Unterschrift auf Block und T-Shirt. Sie hat mir die Fragen direkt beantwortet, wofür ich mich noch mal bedanken möchte. Gerade die letzte Frage gestellt, wurde sie weggeholt und so musste ich das Foto von ihr und von Herrn Lenßen im Sitzungssaal nachholen, kurz bevor der 3. Fall begann.
Ein junger Mann war angeklagt, seinen Stiefvater erschlagen und in seinem Kontrabasskoffer in der Isar versenkt zu haben. Die Mutter des Angeklagten brach zusammen (3-mal übrigens, weil es dem Regisseur nicht gefiel, wie sie zusammensank), als Frau Schrank mit der Tatwaffe (eine Axt) auf sie zukam. Danach wurde sie vom Krankenwagen abgeholt und selbst Herr Hold stand auf und ging zu der Frau hin. Die Verhandlung wurde daraufhin vertagt, nachdem noch der letzte Zeuge vernommen worden war.
Danach gabs eine Pause, für die Zuschauer, die nicht an den zwei Cafeszenen beteiligt waren. Diese zogen sich endlos hin (die drehten schon ne ¾ Stunde), als mein Vater nach draußen ging. Kaum draußen, war er schon wieder da und ich wurde nach draußen gewunken. Erst keine Ahnung was los ist, wurde ich dann in Richtung "Container" [ich meine diese Dinger, die da stehen, wo auch die Schließfächer sind] geschubst. Kurze Zeit später war ich mit der Information, dass Stephan Lucas gekommen sei drinnen. Ich ging um die Ecke rum und sah Ihn an einen Türrahmen gelehnt mit einer vom Dreh quatschend stehen. Dann fragte ich, ob ich vielleicht ein Autogramm haben könnte, was er, mich siezend, bejahte. Dies war mir dann furchtbar peinlich *so alt bin ja nun wirklich nicht*, und sagte ihm, dass ein Du völlig reichen würde. Als das dann OK war, sagt er mir, dass er aber leider kein Autogramm dabei habe. Das machte gar nix, da ich ja was hatte. Dann nahm er das T-Shirt und als er einen Raum gefunden hatte, wo keine Kaffeeflecken waren, unterschrieb er auf meinem T-Shirt und Block. Dann fragte ich, ob er meinen Brief oder meine Mail schon gelesen habe, worauf er meinte, dass er so ca. 400 Fanbriefe noch zu lesen und zu beantworten habe. Er fragte mich, was ich ihm denn geschrieben hätte, worauf ich ihm erklärte, dass ich an einer Page arbeite und ein paar Fragen an ihn hätte. Er meinte, wenn's neue Fragen wären, sollte ich sie ihm ruhig schicken, aber nicht böse sein, wenn die Antwort auf sich warten lasse. Dann kreuzte meine Mutter auf und ich nutzte die Gelegenheit, dass sie direkt ein Foto von uns machte. Er meinte, dass wir zur Sicherheit lieber noch ein zweites machen sollten, wegen der Spieglung im Fenster. Danach meinte er noch, dass es ihn immer freut, wenn er sich mit seinen Fans unterhalten könne. Leider kam schon wieder einer von dem Zuschauerbetreuungsteam, der meinte, dass weitergedreht würde. *Schon wieder. Langsam glaub ich, die haben was gegen mich!* Ich muss sagen, dass er die ganze Zeit über nur gelächelt hat, sehr freundlich ist.
Dann wurde der 3. Fall zu Ende gedreht, wobei es noch juristische Probleme gab, wie der denn jetzt zu handhaben sei und der vierte war halt ein kurzer, wovon ich um ehrlich zu sein nicht so viel mitbekam. Ein Mann war angeklagt, ne Frau vergewaltigt zu haben. Soviel habe ich noch mitbekommen. Dann war der Drehtag zu Ende (ca. 23.30 Uhr).
Am zweiten Tag durfte ich nur den ersten Fall bleiben, da meinen Eltern das zu spät geworden wäre, aber von Frank Seeloff und Sewarion Kirkitadse habe ich trotzdem noch eine Unterschrift bekommen. *Ingo Lenßen war an diesem Tag wieder Verteidiger.* Über den Zuschauerbetreuer habe ich Herrn Kirkitadse dann noch die Fragen geben lassen und ich hoffe, dass er sie mir beantwortet. Leider ließen mich die vom Dreh nicht zu ihm hin, da er sich auf den nächsten Fall vorbereiten müsse. Ach ja. Der Fall ging übrigens noch um eine Frau, der man "Permanenz-Make-up" (also son Zeug, was auf die Lippen gespritzt wird und wodurch diese dann immer die gleiche Farbe haben, ohne dass man sich schminken muss) über die Lippen gespritzt hatte und die -laut AH- jetzt einen Entenschnabel hatte.

@Hermine



 

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