Mein Tag in München am 21. Mai 2003



» Planung «

Nachdem es nun schon einige vorgemacht haben, habe auch ich endlich den Weg nach München gefunden, um einen ganzen Tag lang bei den Aufzeichnungen für RAH dabei sein zu dürfen.

Für alle, die aus welchem Grund auch immer nicht zu den Aufzeichnungen fahren können, hier mein Bericht.

Als erstes habe ich Kontakt mit der Ticket-Hotline aufgenommen. Dort erfährt man die Termine der nächsten Aufzeichnungen. Man braucht dann nur zu sagen, an welchem der genannten Tage man dabei sein möchte. Anschließend gibt man seine Adresse durch, damit eine persönliche Einladung zum Wunschtermin zugesandt werden kann. In dieser persönlichen Einladung wird der vorab am Telefon genannte Wunschtermin nochmals bestätigt. Gleichzeitig erfährt man natürlich das Wichtigste, nämlich wo das ganze stattfindet. Außerdem enthält die persönliche Einladung wichtige Informationen bezüglich der Kleidung. Es wird darum gebeten, keine auffällige Kleidung zu tragen und die Farben rot, schwarz, weiß oder neonpink ganz zu vermeiden. Falls man wie ich den ganzen Tag bei den Aufzeichnungen dabei sein möchte, sollte man Kleidung zum Wechseln mitbringen.



» Mein Tag im Studio «

Nun wurde es "ernst". Gegen Abend im Hotel in München angekommen, habe ich mich dort erst einmal umgesehen.

Am darauffolgenden Tag war dann "mein großer Tag". Mit der S-Bahn nach Unterföhring, dort beim Pförtner der SZM-Studios angemeldet. Hier finden die Aufzeichnungen statt. Man wird zunächst in eine große Empfangshalle geführt. Anschließend muss man sein schriftliches Einverständnis dafür geben, dass man mit der Ausstrahlung der Aufzeichnungen einverstanden ist.

In der Empfangshalle werden die Zuschauer der Sendung auch betreut. Es werden Getränke sowie ein Imbiss zur Verfügung gestellt und etwaige Fragen beantwortet.

Kurz vor Beginn der Aufzeichnungen kommt der Regisseur. Er sieht sich die Zuschauer an, um aus diesen die Schöffen auszuwählen.

Nun ging es endlich los. Wir wurden allesamt zum Studio, also dem eigentlichen "Gerichtssaal", gebracht. Dieser wirkt im Fernsehen viel größer als er in Wirklichkeit ist.

Ich hoffe, ich darf so viel verraten: Der Gerichtssaal ist "renoviert" worden. In den neuen Folgen, die nach der Sommerpause ausgestrahlt werden, ist zu sehen, wie es dann aussieht. Mehr wird nicht verraten.

Die Abfolge der Aufzeichnungen war so, dass zunächst der erste Schwurgerichtfall verhandelt wurde. Die Aufzeichnung selbst dauerte insgesamt ca. zwei Stunden

Vor Beginn der Aufzeichnung wurde uns Zuschauer der Ablauf erklärt. Es hieß zunächst so ungefähr "Kaugummis raus, Handy aus". Die Redakteurin des Falles erklärte uns kurz den Inhalt und bat uns, bei der Aufzeichnung ein wenig Reaktion zu zeigen.

Mit den Darstellern, den Anwälten und dem Staatsanwalt wurde nochmals der Ablauf der Aufzeichnung geprobt.

Dann "hatte uns die Regie im Bild". Die Zuschauer, die jeweils auf den ersten beiden Außenplätzen saßen, mussten aufstehen uns sich in die Mitte stellen. Es war die Stimme der Regisseurs zu hören: "Achtung, Aufzeichnung läuft". Hier standen wir ungefähr 30 Sekunden. Dann flüsterte der Regieassistent "hinsetzen". Das "Schwurgericht unter Vorsitz von Richter Alexander Hold" betrat den Saal, wir Zuschauer standen auf ... und das Gericht musste gleich wieder rausgehen. Irgend etwas gefiel dem Regisseur nicht. Also alles nochmals von vorne. Der weitere Verlauf der Aufzeichnung verlief dann ohne große Zwischenfälle.

Am 21. Mai wurden insgesamt drei Fälle aufgezeichnet; nämlich zwei Schwurgerichtsverhandlungen, die bei der Ausstrahlung eine ganze Stunde dauern, sowie eine Jugendgerichtsverhandlung. Der Inhalt der Verhandlungen wird ebenfalls nicht verraten.

Die Verteidiger bei der ersten Schwurgerichtsverhandlung waren Christian Vorländer und Mandana Mauss. Als Staatsanwalt fungierte Sewarion Kirkitadse, der im übrigen neben Mandana Mauss bei allen Aufzeichnungen dabei war; und natürlich die Hauptperson: Alexander Hold. Nicht zu vergessen selbstverständlich zwei weitere wichtige Personen, nämlich Frank Seelhoff und die Gerichtsschreiberin. Ihr Name ist mir leider nicht bekannt.

Nach einer Pause "tagte das Jugendgericht". Sewarion Kirkitadse wollte keine Zuschauer dabei haben, da bei echten Jugendgerichtserhandlungen auch keine Zuschauer anwesend sein dürfen. Der Regisseur erwiderte jedoch, dass diese Verhandlung fürs Fernsehen ist. Ich glaube aber nicht, dass der Einwand vom Staatsanwalt gegen uns Zuschauer gerichtet war. Meine Vermutung ist, dass Sewarion Kirkitadse einfach nur eine möglichst realistische Jugendgerichtsverhandlung zeigen wollte. Die Aufzeichnung erfolgte dann
jedenfalls mit Zuschauer und dauerte nicht ganz so lange.

Bevor der für diesen Tag letzte Fall aufgezeichnet wurde, fand eine große Pause statt. Diese Pause habe ich genutzt, um mich auf dem Gelände ein wenig umzusehen. Die Zuschauer und Darsteller einschließlich der Juristen werden getrennt betreut. Es gibt Aufenthaltsräume für die Darsteller und die Juristen. Außerdem gibt es eine "Reservatenkammer". In diesem Raum hingen Kleidung und Ähnliches. In einem weiteren Raum werden die Darsteller frisiert und geschminkt. Auf dem Flur hängen Plakate von den Juristen. Auch ein Plakat von Herbert Posner hängt an der Wand. Herbert gerät also nicht in Vergessenheit.

Die Aufzeichnung des letzten Falls war wieder eine Schwurgerichtsverhandlung. Auch diese Aufzeichnung verlief ohne große Zwischenfälle und Unterbrechungen. Sewarion Kirkitadse hat sein Plädoyer ein paar mal neu anfangen müssen. Beim Betreten des Saals durch den Richter, samt Beisitzern und Schöffen, hat sich eine Zuschauerin zu früh hingesetzt. Sie bemerkte ihren Fehler aber sofort. Bevor die Regie etwas sagten konnte, verließ Alexander Hold mit einem kleinen Grinsen den Saal um gleich wieder zur Urteilsverkündung hereinzukommen.

Es wurden anschließend noch ein paar kleine Szenen nachgedreht. Am Schluss sagte der Regisseur "Danke, Feierabend".

Ich glaube, alle waren froh, als gegen 20:00 Uhr die letzte Aufzeichnung beendet war.

Sowohl den Juristen wie auch den Darstellern macht die Arbeit im Studio - denke ich - großen Spaß. Dies entschädigt sie sicher für die anstrengende Arbeit, denn wenn wir Zuschauer eintreffen, haben die Darsteller und die beteiligten Juristen schon einige Arbeit hinter sich. Ein Zwölf-Stunden-Tag ist für sie sicher keine Seltenheit.

Auch mir hat dieser Tag großen Spaß gemacht.

Es war mein erster Besuch überhaupt in München und ganz sicher nicht mein letzter!

Gabriele Z.



 

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